Kreis Steinfurt/Horstmar. Für berufstätige Eltern gibt es neben Kita und Tagesmutter noch eine dritte Möglichkeit, ihre Kinder betreuen zu lassen: Mit einer Kinderfrau, die ins eigene Haus kommt. Hannelore Resing ist so eine. Sie ist seit 19 Jahren als Kinderfrau in Horstmar, Nordwalde und Laer tätig.
Wenn die 54jährige über ihre Arbeit erzählt, wird eines deutlich: Sie liebt Kinder, unternimmt gerne etwas mit ihnen und empfindet große Verantwortung für das Wohlergehen ihrer Schützlinge. Das sind zur Zeit gleich drei – ein Mädchen und zwei Jungen im Alter von fünf, acht und zehn Jahren. Für sie ist die Kinderfrau an fünf Nachmittagen in der Woche da. Und das beginnt schon vor „Dienstantritt“.
„Ich möchte viel Zeit und Ruhe für die Bedürfnisse der Kinder haben“, erklärt Hannelore Resing, die deshalb das Mittagessen bereits in ihrer eigenen Wohnung vorbereitet. Gegen Mittag fährt sie zu ihrer Arbeitsstelle, räumt auf und deckt den Tisch. Die Jüngste holt sie vom Kindergarten ab, die beiden Jungs kommen um eins hungrig von der Schule. Danach sind Hausaufgaben angesagt, Spielen im Garten oder sie bringt die Kinder im Auto zum Sportverein.
Die üblichen Überraschungen im Familiensystem gehören für Resing dazu: Ein Kind wird krank, Freunde kommen spontan vorbei, plötzlich muss es ins Freibad gehen oder die Fünfjährige will unbedingt aufs Erdbeerfeld fahren. Die Kinderfrau macht alles mit und freut sich über ihre „tollen Naturkinder“. Deren Vater kommt abends gegen sechs und übernimmt dann das Kommando.
Wie sie zu dieser Arbeit kam? „Ich bin gelernte Altenpflegerin und habe das Sterben nicht mehr ausgehalten. Als meine eigenen Söhne groß genug waren, habe ich mir die erste Anstellung in einer Familie gesucht“. Und dort lief es so gut, dass sie blieb: Zehn Jahre in der ersten, sieben Jahre in der zweiten Familie. Jetzt ist sie tägliche Stütze der Familie Nummer Drei – und auch dies scheint wieder eine Anstellung auf Dauer zu werden. „Ich habe wirklich Glück mit den Familien. Wahrscheinlich merkt man, dass ich die Kinder richtig lieb habe. Und in regelmäßigen Abständen tauschen die Mutter und ich uns über Alles aus. Das ist mir sehr wichtig“.
Bezahlt wird Hannelore Resing über das Jugendamt des Kreises Steinfurt. „Der Kontakt kam vor zwei Jahren ganz zwanglos zustande – und ich bin sehr froh über diese Möglichkeit. Wenn ich vorher gewusst hätte, dass auch das Jugendamt die Kosten übernimmt und wie gut es läuft, hätte ich das schon früher gemacht.“, schätzt sie ihren Status als offiziell tätige Kinderfrau.
Sie hat ihren Entschluss seit 19 Jahren nicht bereut. „Mit den Kindern macht es einfach Spaß. Ich bin sehr glücklich mit dieser Familie“ – und die bestimmt auch mit ihr!
Frauen wie Hannelore Resing werden vielfach gesucht – gerade auch für kleinere Kinder oder im Nachmittagsbereich nach Schule und Kindergarten.
Wer Interesse an weiteren Informationen über die Arbeit als Kinderfrau oder Tagesmutter hat, kann sich an folgende Adressen wenden:
Für den Jugendamtsbezirk Steinfurt:
Diakonisches Werk des Ev. Kirchenkreises ST-COE-BOR e.V.
Elisabeth Heyder, Telefon 02551-144-44,
Michaela Meyer, Telefon 02551- 144-40.
Für den Jugendamtsbezirk Tecklenburg:
Sozialdienst kath. Frauen e.V.
Renate Mohr, Telefon 05451-968681,
Kathi Althaus, Telefon 05451-968651.
Bei wirtschaftlichen Fragen:
Für den Jugendamtsbezirk Steinfurt:
Cornelia Vogel, Telefon 02551-692485
Für den Jugendamtsbezirk Tecklenburg:
Jessica Nitschke, Telefon 02551-692496
Sarah Wolbert, Telefon 02551-692495
Die Städte Ibbenbüren, Emsdetten, Greven und Rheine haben eigene Stellen bei ihren Jugendämtern
Pressekontakt: Silke Wesselmann, Tel. 02551 / 69 2167