Kreis Unna. (PK) Im Kreishaus Unna findet wieder einmal eine Begegnung zwischen Kunst und Behörde statt. Das Foyer des Verwaltungsgebäudes, das des Öfteren Ausstellungen einen passenden Rahmen bietet, ist derzeit Projektionsfläche für das Video-Kunstprojekt „Standard Time“. Auf dem Info-Bildschirm im Eingangsbereich können sich Besucherinnen und Besucher des Kreishauses noch bis Mitte August im wahrsten Sinne des Wortes ansehen, wie die Zeit vergeht.
„Standard Time“ ist eine Arbeit des Künstlers Mark Formanek und der Medienagentur Datenstrudel. Das Video zeigt, wie insgesamt 70 Arbeiter aus Holzbrettern eine 4 x 12 Meter große fortlaufende digitale Zeitanzeige bauen. Jede Minute muss die Anzeige verändert werden, so dass die selbstgebaute Uhr immer die richtige Zeit anzeigt. Es finden also 1.611 Umbauten in 24 Stunden statt. Lückenlos aufgenommen ist daraus ein 24-stündiger Film geworden. Auf einer analogen Uhr neben dem Foyer-Bildschirm kann verfolgt werden, wie synchron der Umbau zur Echtzeit erfolgt.
Die Idee zu diesem ungewöhnlichen Kinoschauplatz hatte Landrat Michael Makiolla beim Lüner Kinofest 2009. Damals wurde das Projekt von Mark Formanek und Datenstrudel im Rahmen des Kinofestes am Lüner Bahnhof und später auch in der Halle des Dortmunder Hauptbahnhofs präsentiert. Landrat Michael Makiolla fand im Festivalleiter Michael Wiedemann einen Anhänger für die etwas andere „Kunst im Kreishaus“. Der Filmkenner versprach nicht nur spontan, bei Realisierung der Idee zu helfen – vor ein paar Tagen brachte der künstlerische Leiter des Lüner Kinofestes das Video persönlich ins Landratsbüro…
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Es ist 16.17 Uhr auf Bildschirm und Wanduhr. Foto: Kreis Unna