11. August 2010
Niederrhein
„Eine Integration in den ersten Arbeitsmarkt ist für ältere Arbeitslose schwierig“, sagt Erwin Riether, Geschäftsführer der Gesellschaft zur Förderung der Beschäftigung Kreis Viersen, kurz GFB. Vor diesem Hintergrund haben die Arge Kreis Viersen und der Kreis Kleve das Projekt „50fit – der Arbeitspakt für Silberfüchse“ aufgelegt.
Hintergrund: Das Bundesarbeitsministerium hat 2005 einen Ideenwettbewerb ausgeschrieben, der 2008 um weitere drei Jahre verlängert wurde. Ziel: Wiedereingliederung älterer Arbeitsloser in den 1. Arbeitsmarkt durch Entwicklung regionaler Initiativen.
Perspektive für ältere Arbeitslose
„An diesem Bundesprogramm nimmt die Arge Kreis Viersen gemeinsam mit dem Kreis Kleve als Paktpartner erfolgreich teil. Im Auftrag der Arge setzt die GFB das Projekt um“, sagt Ingo Schabrich, Sozialdezernent des Kreises Viersen und mit Riether Geschäftsführer der GFB. 50fit wird vom Bund finanziell gefördert und vermittelt älteren Langzeitarbeitslosen eine berufliche Perspektive. Einer dieser Partner ist die Arge des Kreises Viersen, in deren Auftrag die GFB 50fit durchführt.
„Ältere Arbeitsuchende werden aktiviert, motiviert und stabilisiert. Unternehmen werden mit attraktiven Fördermitteln und einer breit angelegten Kommunikationskampagne für die Sache der Silberfüchse gewonnen“, erläutert Riether, wo die GFB den Hebel ansetzt. Das Ergebnis dieser Bemühungen kann sich sehen lassen: Von 2008 bis heute sind kreisweit über das Modell 50fit mehr als 250 Menschen in die Festanstellung gebracht worden.
Die Kunst des GFB-Teams besteht darin, die älteren Arbeitslosen aus ihrer Lethargie zu wecken, sie hin zum potenziellen Arbeitgeber zu bewegen. Riether: „Hierzu erhalten sie ein umfangreiches Maßnahmenportfolio wie Mobilitätstraining und Mobilitätshilfen. „Das geht bis zum speziellen Bewerbungstraining oder Sprachkurs.“ Die GFB-Leute wollen ihre Kunden aber auch psychisch auf den Arbeitsalltag vorbereiten, Versagungsängste abbauen, das Selbstbewusstsein stärken und sie motivieren.
Die GFB übernimmt die laufenden Kosten für Auto
Riether: „Oft scheitert es aber auch daran, dass ein Arbeitsloser nicht genommen wird, weil er nicht mobil ist.“ Nicht selten, dass der neue Arbeitsplatz über öffentliche Verkehrsmittel nur schwer oder mit stundenlangem Busfahren zu erreichen ist. Für solche Fälle ist die GFB froh, wenn ein sozial denkender Stifter einen fahrbaren Untersatz zur Verfügung stellt. In diesem Zuge bedankt sich der Geschäftsführer bei Beiratsmitglied Udo van Neer, der seinen Worten in der jüngsten Beiratssitzung Taten hat folgen lassen – und ein Auto zur Verfügung gestellt hat. Riether: „Die GFB übernimmt für ein Fahrzeug die laufenden Kosten, so dass einer Arbeitsaufnahme nicht mehr im Wege steht und der neue Arbeitnehmer sich in Ruhe um ein eigenes Fahrzeug kümmern kann.“
Info GFB
Ansatz Die Gesellschaft zur Förderung der Beschäftigung Kreis Viersen gGmbH (GFB) wurde im März 1998 gegründet. Gesellschafter sind zu gleichen Teilen der Kreis Viersen und die Wirtschaftsförderungsgesellschaft für den Kreis Viersen (WFG).
Ausrichtung Die GFB hilft Arbeitslosen bei der Eingliederung in den sich ständig wandelnden Arbeitsmarkt. Durch praktische Arbeit und berufsnahe Qualifikation sollen die Chancen der Arbeitsuchenden verbessert werden.
Ein-Euro-Jobs Die GFB ist durch die ARGE Kreis Viersen mit der Organisation und Durchführung von Arbeitsgelegenheiten mit Mehraufwandsentschädigung (AGH), auch als Zusatzjobs oder „Ein-Euro-Jobs“ bezeichnet, beauftragt.
Akteur Die Gesellschaft ist wichtiger Teilnehmer an der kommunalen Arbeits- und Beschäftigungspolitik im Kreis Viersen. Sie ist eng eingebunden in sozial- und arbeitsmarktpolitische Entscheidungen auf kommunaler Ebene und hat sich als wirksamer arbeitsmarktpolitischer Akteur im Kreis Viersen etabliert.
Netzwerk Die GFB arbeitet eng zusammen mit der ARGE Kreis Viersen, der Agentur für Arbeit Krefeld, der IHK Mittlerer Niederrhein, der Niederrheinischen Kreishandwerkerschaft Krefeld-Viersen, der Unternehmerschaft Niederrhein, der Wirtschaftsförderungsgesellschaft für den Kreis Viersen mbH (WFG), der Kreisverwaltung Viersen, den kreisangehörigen Städten und Gemeinden, der Arbeitsgemeinschaft der Wohlfahrtsverbände im Kreis Viersen und den Gewerkschaften.
Spitze Geschäftsführer sind Sozialdezernent Ingo Schabrich und Erwin Riether. Die GFB hat rund 30 Mitarbeiter.
Kontakt Die GFB sitzt im „Haus der Wirtschaft“,
Willy-Brandt-Ring 15, 41747 Viersen;
Telefon: 02162/53015-232
E-Mail: renate.friedrich@ gfb-kreis-viersen.de
GFB
Schlüsselübergabe auf dem Parkplatz vor dem „Haus der Wirtschaft“ am Viersener Willy-Brandt-Ring, wo auch die GFB ihren Sitz hat. Stifter Udo van Neer, Bei-ratsmitglied der GFB, gratuliert Dagmar Schultheis, die als erste den fahrbaren Untersatz nutzen darf. Die Grefratherin hat in Nettetal eine Arbeitsstelle in der Gastronomie gefunden und kann aufgrund der Arbeits-zeiten den öffentlichen Nahverkehr nicht nutzen. Bei dem GFB-Fahrzeug handelt es sich um einen zehn Jahre alten Nissan Micra. Neben dem Beiratsvorsitzenden Bernd Bedronka (links) und GFB-Geschäftsführer Erwin Riether (rechts) freuen sich (von rechts) Projektleiter Christian Spendel, der stellvertretende Arge-Geschäftsführer Burkhardt Maa-ßen sowie GFB-Jobcoach Thomas Spierings.
Foto: Horst Siemes / Abdruck honorarfrei
Herausgeber:
Kreis Viersen - Der Landrat
Axel Küppers
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