Wissen macht Ah

"Leg mal den typischen Wissen-macht-Ah-Blick auf." Kameramann Andreas Schneegans bringt seinen König in Positur. Der König - das ist Schauspieler Frank Maier, der sich für den heutigen TV-Dreh auf dem Gelände des Niederrheinischen Freilichtmuseums einen langen rotsamtenen Mantel umgelegt und eine goldene Krone aufgesetzt hat. "Wir wollen szenisch rüberbringen, wie die Redensart ,etwas vom Zaune brechen' entstanden ist", berichtet seine Schauspielkollegin Janina Burgmar, die jetzt Drehpause einlegen kann, zum Abschalten ein gutes Buch liest und am Gerolsteiner nippt.

Bei herrlichem Spätsommerwetter hat der WDR ein fünfköpfiges Drehteam aus Köln zum Niederrheinischen Freilichtmuseum nach Grefrath geschickt. Im Innenhof der historischen Dorenburg ist den Mimen die Spielfreude  förmlich anzumerken. Besonders der baumlange Frank Maier streut zwischendurch immer mal einen Joke ein, was die Atmosphäre sichtlich entspannt und den Zaungästen beim Dreh behagt: So fröhlich wird also Fernsehen gemacht.

Schließlich geht es hier um die Sendung "Wissen macht Ah", die beim Nachwuchs Kultstatus genießt. Die Moderatoren Shary Reeves und Ralph Caspers  kennt jedes Kind. Sie stoßen später dazu, wenn die Szenen im Kasten sind. Um die Redensart ins rechte Bild zu setzen, lassen die Regisseure die Mimen in einer Märchenwelt zwischen Dornröschen und böser Fee improvisieren. So entwickelt sich vor prächtiger Kulisse ein munteres Spiel mit der Kamera.

"Wir können noch nicht sagen, wann die Sendung aus Grefrath ausgestrahlt wird", sagt Autorin Simone Höft, die sich die Umsetzung der Geschichte ausgedacht hat und die Regiefäden zieht. Das entscheidet der Sender. Aber: "Wir sagen rechtzeitig vorher Bescheid, damit sich die Niederrheiner und besonders die Kinder drauf einstellen können." Versprochen.

Bis dahin dürften aber noch einige Wochen ins Land gehen. Denn wer dem Drehteam über die Schulter geschaut hat, der weiß: Jeder Handgriff sitzt, Perfektion ist angesagt, jedes Lächeln, Husten oder Räuspern vor der Kamera muss zum Format passen. Kameramann Andreas Schneegans zeigt Praktikantin Katharina Euler sogar, wie die große weiße Scheibe gehalten wird, dass der König im Licht steht, ohne geblendet zu sein. Bereits zu diesem frühen Zeitpunkt achtet Tontechnikerin Nathalie Schulten auf jedes Geräusch, das hinterher beim Millionenpublikum vor dem Bildschirm vielleicht einen falschen - oder passenden - Eindruck vermittelt. Nur so kommt schließlich das echte Wissen-macht-Ah-Feeling auf. Fernsehen zum Anfassen.

www.freilichtmuseum-dorenburg.de
www.wdr.de