Alte Akte ad acta?

Einführung einer digitalen Bauakte - mit diesen Möglichkeiten beschäftigen sich die nächsten zehn Wochen Studenten der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung (Abteilung Duisburg) im Kreishaus. Die Initiative für dieses Projektstudium ging vom Kreis Viersen aus. Im Amt für Bauen, Landschaft und Planung nehmen die fünf Männer und vier Frauen das Projekt unter rechtlichen und - heutzutage besonders wichtig - kostenrelevanten Gesichtspunkten unter die Lupe.

Amtsleiter Roland Küppers hat die Studenten jetzt begrüßt und eine Einweisung in die Thematik gegeben. Das Projekt betreuen beim Kreis Astrid Theloy und Hermann-Josef Neunzig.

Beim Kreis Viersen sowie in den Rathäusern der neun Städte und Gemeinden verfolgt man das Projekt mit Spannung - am Ende könnte die dicke staubige Bauakte ad acta gelegt sein und auch im Baurecht ein neues, digitales Zeitalter anbrechen. Zurzeit stecken in den Archiven der Kreisverwaltung tonnenweise Bauakten, die in dicken Schränken und stabilen Regalwänden jahrzehntelang aufgewahrt werden müssen. Hier kommen schnell mehr als 700 laufende Meter Akten zusammen. Amtsleiter Küppers: "Die Einführung einer digitalen Bauakte beim Kreis Viersen dürfte aber nicht nur für die Kommunikation der Behörden untereinander, sondern auch für den Bürger interessant sein - Stichwort Service und schnellere Bearbeitung."

Unter Anleitung der Fachleute in der Kreisverwaltung beschäftigen sich die Studenten mit der Aufgabenstellung, legen den Untersuchungsbereich fest und organisieren ihr Projekt. Es folgt eine Analyse bis hin zur Sichtung der einschlägigen Literatur auf diesem Gebiet. Spannend dürfte es dann werden, wenn die Lösungsvorschläge auf dem Tisch liegen, ein Abschlussbericht vorliegt, das Projekt präsentiert und im Zuge eine Kolloquiums kommuniziert wird.

Mit dem Ansatz "digitale Bauakte" verfolgt der Kreis Viersen auch sein Leitbild, das von Landrat Peter Ottmann vorgegeben ist. Dahinter steckt die Idee, mit einer modernen, leistungsorientierten und schlanken Verwaltung Abläufe für die Bürger effizienter und auch zügiger abwickeln zu können.