Wenn es ernst wird, hilft die Notfallkarte!

08.11.2010 | Herten

Patienten-Informationen können Leben retten

Was, wenn der Notarzt eintrifft, aber nichts über wichtige Vorerkrankungen des Patienten weiß? Diese Situation soll mit der neuen „Notfallkarte“ vermieden werden. Auf Anregung der Kreisarbeitsgemeinschaft der Seniorenbeiräte im Kreis Recklinghausen und der Seniorenkonferenz der Stadt Herten wurde dieses Kärtchen entwickelt, auf dem alle Informationen für den Notfall zusammengefasst sind.

Das fängt bei den persönlichen Daten wie Name und Anschrift an. Auch die Daten von Hausarzt, Krankenkasse oder Pflegedienst können eingetragen werden. Welcher Angehörige oder Betreuer soll im Ernstfall informiert werden? Mit der Notfallkarte findet es der Arzt schnell heraus. Absolut notwendig sind auch Angaben zu Grunderkrankungen wie Diabetes oder Epilepsie und zu Medikamente, die dauerhaft eingenommen werden. Sogar ob eine Patientenvollmacht vorliegt, kann der Arzt aus dem Kärtchen ersehen. Für die Rettungskräfte ist die Karte eine schnelle Hilfe, um sich im Ernstfall umfassend zu informieren.

Doch wo bewahrt man die Notfallkarte am besten auf? Jochen Geukes vom städtischen Seniorenbüro empfiehlt, immer zwei Karten auszufüllen: „Eine fürs Portemonnaie zum Mitnehmen, eine zweite sollte neben der Wohnungstür innen gut sichtbar angebracht werden.“ Als kleine Gedächtnisstütze steht auf der Vorderseite des Kärtchens die wichtigste Notrufnummer 112 für die Leitstelle der Feuerwehr. Die Erfahrung der Rettungskräfte zeigt, dass viele Betroffene fälschlicherweise die Nummer der Polizei wählen.

Gedacht ist die Karte vor allem für ältere Mitbürger und Personen, die gesundheitlich eingeschränkt sind. Die Initiatoren weisen darauf hin, dass es sehr wichtig sei, die Karte "vernünftig und gewissenhaft" auszufüllen. Hilfe leisten hier gerne die Mitarbeiter des Beratungs- und Infocenters Pflege (BIP) bei der Stadt oder in den Seniorenbegegnungsstätten. Bei medizinischen Diagnosen sollten sich Betroffene jedoch mit ihrem behandelnden Arzt in Verbindung setzen.

Dank eines großzügigen Sponsorings der Sparkasse Vest Recklinghausen wurden zunächst 6.000 Exemplare gedruckt. „Die Sparkasse unterstützt immer wieder gerne die Anliegen der Kommunen, Verbände und sozialen Einrichtungen“, so Michael Flohr, stellvertretender Marktbereichsleiter in Herten.

Gezwungen sind Städte nicht, eine solche Notfallkarte anzubieten, betonte Klaus Martin als Sprecher der Seniorenkonferenz Herten. Aber alle Beteiligten waren sich einig, dass dies eine sinnvolle Sache sei, die nun mit der Übernahme der Druckkosten durch die Sparkasse möglich wurde.

Die Notfallkarten sind ab sofort erhältlich

  • im Beratungs- und Infocenter Pflege (BIP)
    (ehem. Knappschaftsgebäude, Kurt-Schumacher-Str. 41)
  • im Seniorenbüro der Stadt Herten
    (im Moment im Wendkerhaus, Schlägel-und-Eisen-Str. 50)
  • in der Hauptstelle der Sparkasse Vest Recklinghausen (Herten-Mitte)
  • in allen Zweigstellen im Stadtgebiet

Auf der nächsten Sitzung der Seniorenkonferenz Herten am 24.11.2010 werden die Notfallkarten auch an die Altenklubleiter und -leiterinnen verteilt. Bei Bedarf können sich Interessierte direkt an die oben genannten Stellen wenden.

Pressekontakt: Anne Schwierz, Telefon: 0 23 66 / 303 180, E-Mail: a.schwierz@herten.de



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Notfallkarte der Seniorenkonferenz