Kreis Steinfurt/Steinfurt. „Klimaänderung, Ressourcenknappheit und steigende Preise sind die Herausforderungen der Zukunft.“ Mit diesen Worten eröffnete Landrat Thomas Kubendorff die Veranstaltung „energiechancen“ im Gründer- und Innovationspark (GRIPS) auf dem Campus der Fachhochschule Münster in Steinfurt (FH) und ergänzte: „Das Thema Energie bietet viele Potentiale, die es zu erschließen gilt.“

Knapp 60 Unternehmer nutzten die Chance, um sich über einen innovativen Wachstumsmarkt zu informieren sowie Praxisbeispiele und Fördermöglichkeiten kennen zu lernen.

Nach einer Begrüßung durch Carsten Schröder, dem Vizepräsidenten der Fachhochschule, machte der stellvertretende Geschäftsführer der IHK Nord Westfalen, Dr. Eckhard Göske, die Erwartungen der Industrie an den Energiemix mit der Frage deutlich: „Wie kann Energie versorgungssicher, zu wettbewerbsfähigen Preisen und nachhaltig bereitgestellt werden?“

Einen interessanten Einblick in die Lithium-Ionen-Technologie zur Speicherung von Strom gab Dr. Gerhard Hörpel vom renommierten Batterieforschungszentrum MEET der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Er stellte fest, dass beispielsweise durch Windkraft oder Solarenergie erzeugter Strom vielfach zu einem Zeitpunkt entsteht, an dem er nicht benötigt wird. Innovative Speichermöglichkeiten seien daher ein sehr wichtiger Aspekt der Energieversorgung der Zukunft.

In Fachforen vertieften Prof. Dr. Bernd Boilting, Prof. Dr. Bernhard Mundus und Prof. Dr. Christof Wetter von der FH die Möglichkeiten der Markterschließung über erneuerbare Energien, die Chancen innovativer Gebäudetechnik und die Vorteile von Energiemanagementsystemen.

Eine breit gefächerte Informationspalette wurde den Bauunternehmern, Ingenieuren, Gebäudemanagern der Kommunen aber auch Vertretern des produzierenden Gewerbes als Abnehmer oder Anbieter geboten.

Die Möglichkeiten der Kooperation von FH und insbesondere kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) wurden beim persönlichen Kontakt zwischen Professoren und Praktikern deutlich. So entstand während der Veranstaltung eine konkrete Idee für eine Zusammenarbeit. Dabei geht es um die Nutzung von Holzabfällen im Rahmen des ebenfalls von Professoren der FH betreuten Projektes „Energieautark 2050“ des Kreises Steinfurt.

Dass Projekte zum Schutz der Umwelt auch ganz unbürokratisch gefördert werden können, machte Dr. Markus Große Ophoff von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) deutlich. Er zeigte die vielfältigen Fördermöglichkeiten der DBU anhand von Beispielen auf.

Wie wichtig es ist, das Thema Energie mit dem Aspekt „energiechancen“ aufzugreifen, wurde bei der Veranstaltung durch die regen Diskussionen deutlich gezeigt. Es geht darum, die Zukunft aus ökologischer, aber auch aus wirtschaftlicher Sicht gemeinsam mit Wissenschaftlern und Unternehmern zu gestalten.

Die Veranstaltung, die zur jährlichen Institution werden soll, wurde von der Wirtschaftsförderungs- und Entwicklungsgesellschaft Steinfurt mbH (WESt mbH), dem europe direct Informationszentrum Steinfurt, Train – Transfer in Steinfurt, dem gemeinsamen Projekt der Fachhochschule Münster und der WESt mbH organisiert.

Weitere Informationen und die Vorträge gibt es auf der Website www.energiechancen.de. Ansprechpartner zum Thema sind Udo Röllenblech (WESt mbH), Tel. 02551-692709 sowie Christine Kölle (Train), Tel. 02551-962650.


Pressekontakt: Silke Wesselmann, Tel.: 02551/69-2167