Geprobt für den Ernstfall

Der Krisenstab des Kreises Viersen hat den Ernstfall geprobt. Im Rahmen der Übung „Rauhreif“ in der Kreisleitstelle in Viersen hat Landrat Peter Ottmann die Krise ausgerufen. Nicht erst seit der Love Parade in Duisburg schult der Kreis Viersen regelmäßig die Mitglieder des Stabes für den Fall der Fälle; die letzte Krisenstabsübung fand vor zwei Jahren statt.

Im Szenario des Institutes Firmitas (Witten), das die Übung begleitete: Unwetter im Regierungsbezirk, Schneechaos auf den Straßen, mehrere 100 Autofahrer stecken auf den Autobahnen A61 und A52 fest. Im Kreisgebiet gibt es bei Verkehrsunfällen 6 Tote und 31 Verletzte, so die Vorgaben. Im Laufe des Katastrophentages kommen Stromausfälle, Streugut-Knappheit, Verkehrskollaps und Schul-Evakuierung hinzu.

„Dieses Horror-Szenario kann auch uns regelmäßig heimsuchen. Die Übung hat gezeigt, dass wir auf einem guten Weg sind, aber uns noch intensiver vorbereiten müssen“, zog Landrat Peter Ottmann bei der Abschlussbesprechung eine positive Bilanz.  Über 100 Einsatzkräfte aus Krisenstab, Polizei und Feuerwehr, Bundeswehr, Hilfsverbänden wie MHD oder THW sowie DRK hatten zuvor acht Stunden lang den kritischen Fall X simuliert. Am Ende stand eine einstündige Pressekonferenz, auf der sich Landrat Ottmann, Krisenstabs-Leiter Andreas Budde, Kreisbrandmeister Klaus Riedel und Polizeihauptkommissar Johannes Pasch den teils kritischen Fragen der „Journalisten“ stellten.

„Wir haben gut kommuniziert und Optimierungspotenzial aufgetan, das es nun zu nutzen gilt“, sagte Krisenstabs-Leiter Budde. Auch die Vertreter von Polizei und Feuerwehr, Pasch und Riedel, zeigten sich mit dem Verlauf der Übung zufrieden. „Wir werden jetzt in die Manöverkritik gehen. Aber vom Grundsatz her hat der Krisenstab die fingierte Katastrophe gut in den Griff bekommen“, zollte Firmitas-Geschäftsführer Dr. Hans-Walter Borries dem Stab am Ende ein Kompliment.