Internationale Fachleute zu Gast am Zukunftsstandort Ewald

24.11.2010 | Herten

Wasserstoff und Windkraft – zwei Themen, ein Standort

Die Universität Siegen und die Ruhr-Universität Bochum organisierten eine vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) geförderte „Sommerschule“ zum Thema „Wasser und Energie“. Im Rahmen der Sommerschule wurden verschiedene Wege der Energiegewinnung vorgestellt und in der Metropole Ruhr besichtigt.

„Herten bat sich für uns als ein gutes Ziel an, da die Windstromelektrolyse des Anwenderzentrums H2Herten eine einmalige und sehr innovative Nutzungsmöglichkeit von Windkraft realisieren wird“, so Organisator Ruger Winnegge von der Universität Siegen.

23 Fachleute aus verschiedenen Schwellen- und Entwicklungsländern wie Brasilien, Vietnam oder Usbekistan, die dort größtenteils im Energiesektor arbeiten, besichtigten die rund 100 Meter hohe 1,5 Megawatt-Windkraftanlage der Ruhrwind Herten GmbH. Diese erzeugt rund 2.800.000 kWh pro Jahr und kann etwa 800 Haushalte mit Energie versorgen. Das erspart der Umwelt in Herten Jahr für Jahr rund 3.450.000 kg Kohlendioxid sowie ca. 2.800 kg Schwefel- und Stickoxid. Interessiert verfolgten die Gäste den Vortrag von Frank Girke, Fachgebietleiter Stromversorgung bei den Hertener Stadtwerken. Diese sind über die Hertener Energiehandelsgesellschaft an Ruhrwind beteiligt.

Was die Besucher darüber hinaus nach Herten führte, war die Tatsache, dass ein Teil der erzeugten Energie in Zukunft für die CO2-freie Erzeugung von Wasserstoff verwendet werden soll. Das geplante Energiekomplementärsystem des Anwenderzentrums H2Herten wird in der Lage sein, eine netzunabhängige Stromversorgung sicherzustellen und ist somit gerade für Regionen mit einer schwachen Energieinfrastruktur von Interesse.

Strom aus Windkraft steht teilweise in Zeiträumen zur Verfügung, zu denen nur ein geringer Strombedarf besteht. Für diese Perioden bietet sich die Erzeugung von Wasserstoff aus dem „Überschussstrom“ mittels Elektrolyse an. Der erzeugte Wasserstoff wird dann unter hohem Druck gespeichert und bei Bedarf (Windflauten) wieder mittels eines Brennstoffzellensystems zurück verstromt.

„Eine alleinige Stromversorgung durch regenerative Energien kann nur dann zuverlässig sichergestellt werden, wenn wir Systeme einsetzen, die Flauten überbrücken können. Gerade in unseren Ländern gibt es viele Gebiete, die keinen Zugang zu Stromnetzen haben und dadurch in ihrer wirtschaftlichen Entwicklung behindert sind. Die Technologie, Wasserstoff als Speichermedium zu nutzen, könnte auch ein Baustein in unseren Energiekonzepten werden“, so ein Teilnehmer aus Brasilien.

Pressekontakt: Pressestelle, Ramona Hoffmann (Volontärin) Telefon: 0 23 66 / 303 227 E-Mail: r.hoffmann@herten.de



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