Pressemeldung der Stadt Bocholt

Bocholt, 29. November 2010

Schülerwettbewerb „Unsere Wünsche in Europa“

Ausstellungseröffnung im Rathaus am 2. Dezember 2010

Bocholt (pd).

„Was bedeutet Armut und wie begegnet uns Armut?“ – diese ist nur eine der Fragen mit der sich Bocholter Schülerinnen und Schüler im Wettbewerb „Unsere Wünsche in Europa“ auseinander setzen. Am Donnerstag, 2. Dezember 2010, 16 Uhr, wird die Ausstellung zu diesem Schülerwettbewerb anlässlich des Europäischen Jahres zur Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung offiziell im Bocholter Rathaus eröffnet.

Im Rahmen dieses Wettbewerbs sind die Schülerinnen und Schüler vom Europe direct-Informationszentrum Bocholt aufgefordert worden, sich mit dem Thema Armut und seinen unterschiedlichen Facetten auseinander zu setzen. Ihre Wünsche und Vorstellungen über ein zukünftiges Europa haben sie kreativ und einfallsreich durch ein selbst gestaltetes Poster bzw. Plakat zum Ausdruck gebracht.

Das Europe Direct-Informationszentrum Bocholt organisiert diesen Wettbewerb für Schülerinnen und Schüler aller Altersstufen, um das Bewusstsein für Armutsrisiken zu stärken und die Wahrnehmung für die vielfältigen Ursachen und Auswirkungen zu sensibilisieren.

In Deutschland, einer der reichsten Industrienationen, wird Armut und soziale Ungleichheit zunehmend als zentrales gesellschaftliches Problem anerkannt. Dabei rücken der langfristige Zerfall der Mittelschicht, die Folgen der Hartz IV-Gesetzgebung sowie die konkreten Ängste der Menschen vor dem sozialen Abstieg immer stärker in den Mittelpunkt politischer und öffentlicher Diskussionen.

Obwohl die europäischen Systeme der sozialen Absicherung zu den fortschrittlichsten der Welt gezählt werden, leben immer mehr Menschen in Europa in Armut. Den aktuellen Angaben der Europäischen Kommission zufolge, führen 79 Millionen Menschen in Europa ein Leben unterhalb der Armutsgrenze (eine Schwelle, die bei 60 Prozent des Durchschnittseinkommens des jeweiligen Landes angesetzt wird). Dies sind 16 Prozent der europäischen Bevölkerung. Besonders Kinder sind in den meisten EU-Mitgliedsstaaten noch wesentlich stärker als Erwachsene der Gefahr der Armut ausgesetzt.

Dabei beeinträchtig Armut nicht nur die persönliche Lebensqualität der betroffenen Menschen. Durch die Ausgrenzung der Betroffenen vom sozialen Leben wird Armut zu einem gesamtgesellschaftlichen Problem. Durch das „Europäische Jahr zur Be­kämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung 2010“ will die Europäische Union (EU) noch einmal die Bedeutung der kollektiven Verantwortung im Kampf gegen die Armut hervorheben, was nicht nur Entscheidungsträger sondern alle Beteiligten aus dem öffentlichen und privaten Bereich in die Pflicht nehmen soll.

Nach einem Grußwort der stellvertretenden Bürgermeisterin Hanni Kammler wird Drs. Siebo M. H. Janssen aus dem Team Europe in seinem Vortrag der Frage „Armut in Deutschland und Europa – Mythos oder Realität?“ nachgehen. Drs. Janssen, Bonn, lehrt als Universitäts- und Fachhochschuldozent für Politische Wissenschaften und Neueste Geschichte an verschiedenen in- und ausländischen Hochschulen. Darüber hinaus hält er als Mitglied des Europaexperten-Netzwerkes Team Europe Vorträge über EU-Themen.

Im Anschluss werden die besten Schülerbeiträge ausgezeichnet. Die Plakat- und Posterausstellung des Schülerwettbewerbes ist bis zum Freitag, 17. Dezember 2010, im Foyer des Bocholter Rathauses am Berliner Platz zu sehen.

Pressekontakt: Stadt Bocholt - Fahrradfreundlichste Stadt Deutschlands, Fachbereich Zentrale Verwaltung, Partnerschaftsbeauftragte Petra Taubach, Telefon 0 28 71 95 33 28, E-Mail: ptaubach@mail.bocholt.de


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