Kreis Steinfurt/Wettringen. Sohlschwellen – das sind die kleinen Wasserfälle im Bachlauf – stellen für Fische und andere Kleintiere große Hindernisse dar.
Die europäische Wasserrahmenrichtlinie (EG-WRRL) schreibt daher vor, dass Gewässer „durchgängig“ sein sollen – und das möglichst bis 2015.

Für die Steinfurter Aa arbeitet der Kreis Steinfurt schon seit 2005 an diesem Ziel. Jetzt wurden im Bereich von Wettringen vier Sohlschwellen naturgerecht umgebaut. Mit der endgültigen Abnahme ging eine Bauphase von mehreren Monaten zu Ende, bei der vor allem das August - Hochwasser die beteiligten Baufirmen unter erschwerten Bedingungen arbeiten ließ.

„Gute Arbeit“ bescheinigte der Leiter der unteren Wasserbehörde beim Kreis, Heinz Wieching, dennoch den beteiligten Firmen. Diese hatten die Schwellen durch so genannte Sohlgleiten ersetzt. Das sind hintereinander angeordnete, niedrige Steinriegel und –schwellen, zwischen denen flache Becken liegen. Sämtliche Schwellen wurden zudem mit einer Niedrigwasserrinne versehen. Diese garantiert auch bei extremen Niedrigwasserständen eine Wassertiefe von 20 cm und damit den Fischen und Kleinstlebewesen durchgängige Lebensräume.

Zur Finanzierung hatte der Kreis als Träger der Maßnahme die entsprechenden Fördergelder bei der Bezirksregierung eingeworben und einen Eigenanteil von 20 Prozent übernommen. Die Gesamtkosten waren mit 216.000 Euro knapp zehn Prozent niedriger als ursprünglich ermittelt.

Im nächsten Jahr baut die untere Wasserbehörde drei weitere Sohlschwellen im Raum Neuenkirchen um. Damit wird die Steinfurter Aa auf dem Gebiet des Kreises Steinfurt ab Nünningsmühle in Borghorst bis zur Einmündung in die Vechte bereits in 2012 wieder durchgängig sein - und die zentrale Forderung der EG-WRRL für dieses Gewässer erfüllt sein.


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