21. Dezember 2010

Weg zum Trianel Offshore-Windpark ist frei

Baubeschluss für 200 Megawatt Windpark unterzeichnet

Herten/Aachen - Nach fast dreijähriger Projektentwicklung ist der Weg zum Bau des Trianel Windkraftwerks Borkum (TWB) frei. Die Hertener Energiehandelsgesellschaft (HEH) – eine Schwester der Hertener Stadtwerke - und 33 weitere Gesellschafter aus Deutschland, Österreich, den Niederlanden und der Schweiz haben den Baubeschluss für den 1. Bauabschnitt des Offshore-Windparks gefällt.

Nachdem am Wochenende auch die Finanzierungsvereinbarungen unterzeichnet wurden, sind nun alle wichtigen Verträge unter Dach und Fach. Der 56 Quadratkilometer große Windpark liegt rund 45 Kilometer nördlich vor der Borkumer Küste. Er grenzt unmittelbar an Alpha Ventus, den ersten deutschen Offshore-Windpark.

Für die Hertener Stadtwerke sei dies ein wichtiger Tag, freut sich Geschäftsführer Gisbert Büttner „Seit Anfang 2008 planen wir mit dem Aachener Stadtwerke-Netzwerk Trianel an diesem ersten kommunalen Offshore-Windpark. Dass wir heute den Baubeschluss fassen können, beweist, dass sich langer Atem auszahlt“, erläutert der Stadtwerke-Chef. Die Beteiligung am Windpark in der Nordsee sei ein großer Schritt zum nachhaltigen Umbau der Energieversorgung hin zu den Erneuerbaren Energien und einer klimafreundlichen Stromerzeugung. Die Hertener Energiehandelsgesellschaft ist am Trianel Windpark Borkum mit 3,7 Megawatt (MW) beteiligt.

Der Vorsitzende der TWB-Gesellschafterversammlung und Sprecher der Trianel Geschäftsführung, Sven Becker, sieht die Hertener Stadtwerke in einer Vorreiterrolle: „Die Hertener Stadtwerke setzen über die HEH mit diesem Projekt das um, was unisono alle Parteien im Bundestag fordern.“ Die im Projekt gewonnene Kompetenz wird Trianel, so Becker, nutzen, „um auch den zweiten Bauabschnitt des Windparks mit weiteren 200 MW Leistung zeitnah in der Deutschen Bucht zu realisieren.“

Im Sommer 2011 werden vor Borkum in 30 Metern Wassertiefe die Fundamente, sogenannte Tripods, der ersten 40 Areva Wind M5000-Windräder aufgebaut. Nach der Fertigstellung zur Jahreswende 2012/2013 soll der „Regelbetrieb“ beginnen. Rund 200.000 Haushalte werden dann durch den 200 MW starken Windpark mit umweltfreundlichem Strom versorgt. Die Investitionssumme für den ersten Bauabschnitt beträgt über 700 Millionen Euro.

Um Wetterunbilden aus dem Weg zu gehen, wird bis zum Sommer mit den Arbeiten für die Gründung der Tripods gewartet. Diese werden mit Stahlrohren (Piles) am Meeresboden „festgenagelt“, die Verbindung zwischen Pile und Tripod wird durch Beton hergestellt.

Ebenfalls auf hoher See wird in ähnlicher Bauweise das 400-MW-Umspannwerk für den gesamten Trianel-Windpark Borkum West II errichtet. Erledigt werden die Arbeiten von Errichterschiffen, die Bauteile werden per Cargo-Barge vor Ort gebracht. Die eigentlichen Windräder werden Stück für Stück an Land in Eemshaven südlich von Borkum zusammengefügt und dann per Barge zum Einsatzort gebracht und mittels Kran auf hoher See zusammengefügt. Die Areva-Windräder haben eine Nabenhöhe von 90 Metern, bis zur Rotorspitze erhebt sich die Anlage 148 Meter über die Meeresoberfläche.

„Die Herausforderungen, die die Projektentwicklung unseres Offshore-Windparks bis zum heutigen Baubeschluss mitgebracht hat, waren schon recht spannend“, resümiert Gisbert Büttner. „Die Bauphase wird nicht weniger interessant werden. Aber ich bin zuversichtlich, dass wir Bau und Inbetriebnahme jetzt im Zeitplan erfolgreich realisieren werden.“

Borkum West II ist nicht nur technisch eine Herausforderung, sondern wird auch in der Finanzbranche mit Aufmerksamkeit verfolgt. Es ist der erste rein kommunale Offshore-Windpark mit einer Projektfinanzierung. An der Finanzierung sind nicht weniger als elf europäische Banken beteiligt: UniCredit Bank AG ist Koordinator des Banken-Konsortiums und der Finanzierung, der auch Dexia Crédit Local, KfW IPEX-Bank und Coöperatieve Centrale Raiffeisen-Boerenleenbank B.A. („Rabobank“) (als „Initial Mandated Lead Arranger“) sowie die Europäische Investitionsbank (EIB) und die NRW.Bank angehören. Ferner beteiligten sich an der Finanzierung: ASN Bank N.V., Deutsche Bank AG, Helaba, NIBC Bank N.V. and SEB.

Mehr Informationen unter www.hertener-stadtwerke.de

Pressekontakt: Hertener Stadtwerke GmbH, Kerstin Walberg (Pressesprecherin), Telefon: 02366/307-214, E-Mail: k.walberg@herten.de


Wir können Ihnen zu dieser Meldung folgende Medien anbieten:

Gruppenbild der Gesellschafterversammlung des Trianel Windkraftwerks Borkum (TWB)

Info: Baubeschluss Windpark Borkum-West 12/2010 [Download]


Montage des Rotorsterns Quelle: alpha-ventus, Doti 2009

Info: Trianel Baubeschluss Windpark Borkum-West 12/2010 [Download]


Freuen sich über den Baubeschluss: (v.l.) Dr. Jörg Vogt (Geschäftsführer Trianel), Gisbert Büttner (Geschäftsführer Hertener Stadtwerke), Sven Becker (Sprecher der Geschäftsführung Trianel), Klaus Horstick (Geschäftsführer TWB) und Martin Hector (Leiter Projektentwicklung Trianel).

Info: Trianel Baubeschluss Windpark Borkum-West 12/2010 [Download]