Kreis Steinfurt. Fragt man das Jugendamt des Kreises Steinfurt nach seiner Bilanz für 2010, könnte dessen Leiter Tilman Fuchs aus dem Vollen schöpfen. Sein Ressort koordiniert kreisweit die Kita- Planung, kümmert sich um den Ausbau der Plätze für unter Dreijährige, hilft Kindern, Jugendlichen und Familien bei Schwierigkeiten, vermittelt im Bereich Pflege und Adoption, bietet Beistandschaften, Unterhaltsvorschuss und vieles mehr.

Ein besonders schöner Anlass für den Kontakt zum Jugendamt ist die Geburt eines Kindes. Dann kommt die Elterngeldstelle ins Spiel. Drei Mitarbeiter und zwei Mitarbeiterinnen kümmern sich um die Anträge der Mütter und Väter, die bekanntlich zusammen maximal 14 Monate Elterngeld beziehen können.

Für das fast vergangene Jahr zeichnet sich ab, dass der Anteil der Väter, die sich für eine Kinder – Auszeit entscheiden, wieder einmal gestiegen ist. Nach den vorliegenden Zahlen bis September 2010 waren insgesamt 3.346 Anträge auf Elterngeld bewilligt worden, davon 648 Anträge von Vätern. Damit lag die Quote bislang bei 19,37 Prozent, eine leichte Steigerung gegenüber 2009 (18,98 Prozent). Im Vergleich dazu: Im ersten Jahr des Elterngeldes 2007 waren nur gut zehn Prozent der Anträge von Vätern, in 2008 knapp 17 Prozent.

Kleiner Wermutstropfen: Nach wie vor setzen die meisten Väter (80 Prozent) beruflich nur die Minimalzeit von zwei Monaten aus. 77 Väter blieben zwischen drei und elf Monaten zuhause, 50 Väter nahmen die volle Zeit von 12 Monaten in Anspruch.

Die Neugeborenen von 2010 – sie sind die Nutznießer eines Projektes, das neu durch das Jugendamt aufgegriffen wurde: Das „Haus der kleinen Forscher“ – Idee der gleichnamigen Stiftung, die Kinder mit Experimenten für Naturwissenschaft und Technik begeistern möchte.
Jugendamtsmitarbeiterin Gabriele Thomauske-Mehlis hatte sich als Koordinatorin qualifiziert und das „Netzwerk Kreis Steinfurt“ gegründet.

Seit Juni 2010 haben sich 56 Kindertageseinrichtungen, davon 42 aus dem Kreisjugendamtsbezirk Steinfurt, auf den Weg gemacht ein „Haus der kleinen Forscher“ zu werden. Konkret heißt dies, dass sich 110 Erzieherinnen und Erzieher in entsprechenden Workshops fortgebildet haben. Dazu wurden fünf Workshops zum Thema „Wasser“, vier zum Thema „Luft“ angeboten. Für das nächste Jahr sind weitere Themen geplant. Dann geht es um Experimente und die kindgerechte Vermittlung von Phänomenen aus den Bereichen Mathematik, Licht-Farben-Sehen, Strom und Energie, Forschen mit Magneten und Akustik.



Pressekontakt: Silke Wesselmann, Tel.: 02551/69-2167