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Presseinformation

26. Dezember 2010
Gesundheit beim Kreis Steinfurt – Jahresrückblick 2010
Viele Tausend Gutachten, Stellungnahmen, Untersuchungen

Kreis Steinfurt. Wer denkt, dass ein Gesundheitsamt nur Schuluntersuchungen macht oder ansteckende Krankheiten „verwaltet“, täuscht sich gewaltig.

Aufklärung bietet Dr. Detlef Schmeer, seit diesem Herbst Amtsleiter beim Gesundheitsamt des Kreises Steinfurt. Er hat seine Statistik befragt und weiß genau, was er und seine 98 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im vergangenen Jahr geleistet haben.

Insgesamt wurden über 28.000 Stellungnahmen oder Gutachten geschrieben. Allein 18.000 davon untersuchten, ob Patienten ein Schwerbehindertenausweis zustand. Die Themen der übrigen Gutachten waren breit gestreut. Ob es um die Notwendigkeit einer Reha-Maßnahme ging, die Feststellung des Leistungsvermögens nach SGB II, die Pflegebedürftigkeit, die Schüler- und Personenbeförderung, die Belehrung bei Infektionen, zahnärztliche Gutachten oder die Leichenschau vor einer Feuerbestattung – viele Tausend Gespräche, Untersuchungen und Schriftstücke beschäftigten die Amtsärzte.

Um eine gute Gesundheitsvorsorge zu gewährleisten, ist das Gesundheitsamt auch für Prüfungen und Berufserlaubnisse bestimmter Heilberufe zuständig. Angehende Heilpraktiker benötigen zum Beispiel eine Zulassung. Gut 30 Anträge wurden in diesem Zusammenhang positiv beschieden, in 15 Fällen erfolgte die Ablehnung.

185 Berufserlaubnisse wurden zudem an angehende Kranken- und Gesundheitspfleger, Physiotherapeuten, Rettungsassistenten, Rettungssanitäter, Logopäden und Podologen erteilt. Für diese Berufsgruppen wurden insgesamt 300 Prüfungen vorbereitet und durchgeführt.

Die Qualitätskontrolle erstreckte sich auch auf die zugehörigen Behandlungsorte. Über 150 Besichtigungen fanden statt – in Krankenhäusern, Praxen, Seniorenheimen, Kindergärten, Apotheken, Piercingstudios oder Schwimmbädern.

Apropos Wasser. Auch dessen Qualitätsprüfung machte insgesamt viel Arbeit. Insgesamt 1.900 Hausbrunnen wurden im Auftrag des Gesundheitsamtes besichtigt und beprobt. Die Kreis - Ingenieure und Aufseher besichtigten neun Wasserwerke ebenso wie die beiden EG-Badegewässer (Torfmoorsee Lengerich und Buddenkuhle Ladbergen).

Die Gesundheit der Kinder ist ein weiteres der zentralen Arbeitsfelder im Gesundheitsamt.
Das beginnt mit der Schwangerschaftsberatung (1.300), geht weiter mit der Arbeit der Familienhebamme, den Untersuchungen zur Frühförderung (1.100), den bekannten Schuleingangsuntersuchungen (4.400), dem Besuch des Zahnarztes in der Kita (6.800 Kinder) oder in der Schule (15.000 Kinder und Jugendliche). Dort war das Gesundheitsamt ebenfalls mit dem Projekt „Liebesleben“ präsent, mit dem etwa 3.000 Jugendliche in über 100 Veranstaltungen erreicht wurden.

Nicht nur in der Vorsorge - auch oder gerade, wenn es schwierig wurde, war das Gesundheitsamt beteiligt.
Die Methadonambulanzen versorgten 134 Patienten. Darüber hinaus suchten Tausende Menschen mit psychischen Erkrankungen das persönliche Gespräch.
Natürlich gehört auch der „Klassiker“, die Erfassung übertragbarer Krankheiten, zum Tagesgeschäft der Gesundheitsexperten. 2.300 Meldungen wurden bearbeitet, darunter 13 Tuberkulosefälle.

Der soziale Dienst ist ein weiteres, großes Aufgabenfeld im Gesundheitsamt. Dessen Mitarbeiter bieten allen erwachsenen Menschen mit psychosozialen Problemen Beratung und Unterstützung an. Dazu gehört auch die Funktion als Betreuungsbehörde, die in 850 Fällen zu gutachtlichen Stellungnahmen für die Gerichte gefragt war. Die Schuldnerberatung des sozialen Dienstes war ebenfalls gut besucht. 1.013 Beratungen fanden hier statt, zusätzlich 190 Verbraucherinsolvenzberatungen - mit weiter steigender Tendenz.

Nicht in Zahlen „messen“ lässt sich die Arbeit in Projekten und Arbeitsgruppen. Dennoch ist diese nach Ansicht von Amtsleiter Dr. Detlef Schmeer außerordentlich wichtig. Das Gesundheitsamt ist daher an zahlreichen Netzwerken und Veranstaltungen beteiligt. Um nur einige zu nennen: Das Netzwerk Gesundheit und Umwelt, die Arbeitskreise Sucht, Kinder- und Jugendgesundheit, der Ausschuss für Gesundheit und Soziales des Kreises Steinfurt, die Kommunale Gesundheits- und Pflegekonferenz, der gemeindepsychiatrische Verbund, der Krisenstab des Kreises und viele weitere Einzelprojekte.

Wenig bekannt, aber umso spannender ist die kriminologische Ader der Amtsärzte. Sie prüfen regelmäßig Todesbescheinigungen, um mögliche Tötungsdelikte zu erkennen. 3.800 Scheine wurden unter diesem Gesichtspunkt kontrolliert. Das Ergebnis? Hier schweigt Hippokrates.
Pressekontakt: Silke Wesselmann, Tel.: 02551/69-2167




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Das Gesundheitsamt ist auch für die Berufserlaubnis bestimmter Heilberufe zuständig




Blutdruckmessung




Eine Mitarbeiterin des Gesundheitsamtes bei der Gerätekontrolle



Herausgeber:
Kreis Steinfurt, Stabsstelle Landrat; Pressesprecherin: Kirsten Weßling; Tecklenburger Straße 10, 48565 Steinfurt
Telefon: 02551-692160, Telefax: 02551-692100; www.kreis-steinfurt.de, kirsten.wessling@kreis-steinfurt.de