28. Januar 2011

"Willich zahlt weniger"

Kreisumlage: Kämmerer weist Kritik zurück

Kreis Viersen

„Die Behauptungen des Willicher Kämmerers Willy Kerbusch sind nicht nachvollziehbar.“ Mit diesen Worten reagiert Kreiskämmerer Wilhelm Horster auf die Kritik von Kerbusch im Vorfeld der Haushaltsberatungen 2011. Kerbusch hatte in einem Zeitungsinterview die angedachte Erhöhung der Kreisumlage um 1,8  auf 43,7 Prozentpunkte als „grenzwertig“ dargestellt und dem Kreis mangelnde Sparbemühungen vorgeworfen.

Horster wundert sich über die harsche Kritik aus Willich, die im Anschluss an ein Gespräch im Kreishaus kam. Bei diesem Gespräch Mitte der Woche hatte der Kreiskämmerer alle Kämmerer der Kreis Viersener Städte und Gemeinden eingeladen, um die Daten aus dem – noch nicht fertig gestellten - Haushaltsentwurf zu erläutern. Nach dem aktuellen Stand werde der Kreis, so Horster, zur Entlastung der Städte und Gemeinden 3 Millionen Euro mehr Eigenkapital verbrauchen und die Kreisumlage um 3,2 Mio. Euro gegenüber dem Plan 2010 senken. Horster: „Davon profitiert allein die Stadt Willich mit über 2,8 Mio. Euro.“ Und: „Ich verstehe nicht, warum der Willicher Kämmerer die Senkung der Kreisumlage mit keinem Wort erwähnt.“

Das komplizierte Zahlengebilde Kreis-Etat 2011 bringt Horster auf einen einfachen Nenner: Der Kreisumlage 2011 liegt das Steueraufkommen 2009/2010 zugrunde – also aus der Zeit mit den größten Steuereinbrüchen. Selbst bei einem angedachten Hebesatz von 43,7 Prozentpunkten würden die Städte und Gemeinden statt 134,2 Mio. nur 130,9 Mio. Euro an den Kreis zahlen. Horster: „Von allen neun Kommunen würde Willich mit 2,8 Mio. am stärksten profitieren.“

Horster kann nur vermuten, dass Kerbusch den Kreis in die Defensive zwingen will, das Eigenkapital bereits 2011/2012 zu verzehren. Horster vertritt hingegen eine moderate Finanzpolitik mit Augenmaß und peilt fürs Aufbrauchen der Reserven das Jahr 2014 an. Der Grund für das schwere Geschütz aus Willich liegt für Horster auf der Hand: „Die Steuereinbrüche in Willich waren besonders heftig.“

Doch statt sich jetzt öffentlich anzugreifen und in hektische Betriebsamkeit zu verfallen, rät Horster weiterhin zur konstruktiven Zusammenarbeit und sachlichen Herangehensweise an den Haushalt des Kreises. Zumal, so Horster, es noch viele Unwägbarkeiten wie die Höhe der Landschaftsumlage oder die erhoffte Entlastung durch Bund und Land gebe.
www.kreis-viersen.de


Die Zahlen im Einzelnen

 

Brüggen

-274.036 €

Grefrath

-380.302 €

Kempen

676.085 €

Nettetal

-590.874 €

Niederkrüchten

-319.738 €

Schwalmtal

-237.849 €

Tönisvorst

-407.034 €

Viersen

1.141.925 €

Willich

-2.848.946 €

insgesamt

-3.240.770 €

 

 

 

Stichwort Kreishaushalt
Eine interfraktionelle Arbeitsgruppe des Finanzausschusses des Kreistages hat im vergangenen Jahr alle Produkte des Haushalts auf Konsolidierungspotenziale geprüft. Die Kreispolitiker werden auch in diesem Jahr darauf achten, dass die Gemeinden nicht mehr als unbedingt nötig belastet werden. Aus dem Kreishaushalt entfallen fast 80 Mio. € auf Sozialleistung und 56 Mio. € auf Zahlungen an den Landschaftsverband, ebenfalls vorwiegend für Sozialleistungen.


Zu dieser Meldung können wir Ihnen folgendes Medium anbieten:

Horster, Wilhelm

Wilhelm Horster ist der Kämmerer des Kreises Viersen. Foto: Kreis Viersen / Abdruck honorarfrei

Herausgeber:

Kreis Viersen - Der Landrat
Axel Küppers
Pressesprecher
Rathausmarkt 3
41747 Viersen
Tel. 02162 / 39-1024
Fax 02162 / 39-1026
pressestelle@kreis-viersen.de
www.kreis-viersen.de

Diese Pressestelle ist Mitglied bei presse-service.de [www.presse-service.de]. Dort können Sie Mitteilungen weiterer Pressestellen recherchieren und per E-Mail abonnieren.