02. Februar 2011
Grefrath
Die beiden Platanen am Ortseingang von Mülhausen, die beim Sturm am 12. Juli 2010 schwer in Mitleidenschaft gezogen worden sind, müssen nicht gefällt werden. "Wir haben einen Gutachter eingeschaltet, der die schwer ramponierten Bäume unter die Lupe genommen hat. Sein Urteil: Die Platanen sind vital, standfest und treiben im Frühjahr wieder aus", sagt Dieter Kumstel, Leiter des Amtes für Technischen Umweltschutz und Kreisstraßen.
Die Geduld und Fürsorge, die der Kreis Viersen den markanten Riesen an der Kreisstraße 11 hat zukommen lassen, hat sich also gelohnt. Zwar bieten die Platanen, die seit Jahrzehnten die Ortseinfahrt von Mülhausen aus Richtung Kempen prägen, nach dem sturmbedingten Rückschnitt optisch keinen guten Eindruck. "Das dürfte sich aber nach einem, spätestens zwei Jahren gelegt haben", so Kumstel mit Blick auf die Bäume mit Stammumfang von knapp vier Metern.
Eine dritte Platane in unmittelbarer Nachbarschaft musste die Kolonne des Kreis Viersener Baubetriebshofs als Folge des Juli-Sturms fällen. Anfangs sah es so aus, als müsste auch das Nachbar-Duo gekappt werden. Doch statt der Kettensäge freien Lauf zu lassen, schaltete Kumstel ein Mönchengladbacher Expertenbüro ein und leitete damit eine Rettungsaktion für das bedrohte Grün ein.
Der Gutachter sah sich auch die sieben Platanen ein Stück weiter ortseinwärts an der K11 Richtung Kloster Mülhausen an. Der Grund: Auch diese 18 bis 22 Meter hohen Bäume mit Kronendurchmesser von bis zu 20 Metern wackelten beim Sommersturm bedenklich, es knirschte hörbar im Geäst. Der Kreis Viersen ist an seinen Straßen nicht nur für das ökologische Gleichgewicht der Flora verantwortlich, sondern vor allem für die Verkehrssicherheit. Und auch hier ist der Gutachter zu einer klaren Empfehlung gekommen: Die mächtigen Kronen müssen um 20 Prozent zurückgeschnitten werden, damit der nächste Sturm nicht Schlimmeres auslöst. "Auch dieser Empfehlung folgen wir gerne", sagt Kumstel und ist dabei, seine Baubetriebshof-Kolonne einzuweisen, den Riesen zwischen Straße und Radweg ein wenig ans Geäst zu gehen.
Ein Eingriff, der sich in allen Belangen lohnt: Der Gutachter sagt den Platanen ein langes Leben voraus ("mindestens 20 Jahre"), das Ortseingangsbild ist gewahrt. Und die Gehölze spenden den Mülhausenern weiterhin gute Luft und prächtige grüne Ausblicke. Der zehntägige Engpass, mit dem die Bürger aufgrund des anstehenden Gärtner-Einsatzes in luftigen Höhen leben müssen, ist da sicherlich zu verschmerzen.
Platane
Die beiden stark zurückgeschnittenen Platanen am Ortseingang von Mülhausen entlang der Kreisstraße 11 können gerettet werden. Foto: Axel Küppers / Abdruck honorarfrei
Baum
Sie sieben Platanen an der Kreisstraße 11 nahe Kloster Mülhausen müssen zwar zurückgeschnitten werden, können aber nach einem vom Kreis Viersen in Auftrag gegebenem Baum-Gutachten gerettet werden. Foto: Axel Küppers / Abdruck honorarfrei
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