Wirtschaft in Kontakt: Beruf und Schule

03.03.2011 | Herten

Magdalena Münstermann berichtet über das Telgter Modell

Magdalena Münstermann hat ihren Zuhörern Mut gemacht. Mut, „einmal neue Wege zu gehen!“ Die Unternehmerin aus dem Münsterland war zu Gast beim Unternehmertreffen „Wirtschaft im Kontakt“, das Ende Februar in der Rosa-Parks-Schule in Herten stattfand.

Die Örtlichkeit war mit Bedacht gewählt, denn das Thema des Abends lautete „Wirtschaft und Schule als Partner – Erfolgreiche Kooperationen und neue Projekte“. Münstermann stellte das „Telgter Modell“ vor, ein überaus erfolgreiches Beispiel für eine solche Kooperation.

„Wie kann man den Übergang von der Schule in den Beruf sinnvoll gestalten?“ Hertens Bürgermeister Dr. Uli Paetzel stellte wegweisende Projekte aus Herten und Recklinghausen vor. So berichtete er kurz über das Haus der Berufsvorbereitung, einer gelungenen Kooperation zwischen Hertener Unternehmen und Schulen.

Ähnlich funktioniert auch das Telgter Modell. Dieses Projekt besteht seit Mitte 2008 und hat sich zum Ziel gesetzt, die praktische Zusammenarbeit zwischen Telgter Unternehmen und Schulen zu fördern. Ab der fünften Klasse machen sich Schüler mit verschiedenen Berufsbildern Telgter Betriebe vertraut. Doch auch die Unternehmer haben so die Möglichkeit, ihre potenziellen, zukünftigen Angestellten kennenzulernen. Und zwar ohne den Druck von Zeugnissen und Vorstellungsgesprächen. „Wir hatten schon oft Praktikanten in unserem Betrieb, die einen sehr guten Eindruck hinterlassen haben“, erzählte Münstermann, die gemeinsam mit ihrem Ehemann ein Anlagenbau-Unternehmen in Telgte leitet. „Wenn man sich aber dann die Zeugnisse der Schüler angesehen hat, waren die oft viel schlechter als der Eindruck, den wir gewinnen konnten“. Daher gilt für sie: Das Zeugnis bleibt zunächst in der Schublade, wichtiger ist das persönliche Kennenlernen.

Auch ein regelmäßiger Austausch zwischen Unternehmern und Schulen sei wichtig – und der sollte nach Möglichkeit schon sehr früh beginnen, am besten ab der fünften Klasse. Dazu gehören Betriebsbesuche der Schulen, Begleitung der Eltern an deren Arbeitsplatz, mehrwöchige Praktika, aber auch Besuche von Arbeitnehmern in Schulen, um sich dort mit den Schülern über Themen aus der Arbeitswelt zu unterhalten. „Unser Ziel ist: Dort, wo Unterricht stattfindet, sollen Unternehmen eingebunden werden“, so Münstermann. Dazu gehörten sogar Projekte in den Grundschulen, denn: „Je früher wir anfangen, desto besser.“

Nach dem Vortrag von Magdalena Münstermann rundete Ludger Reiberg das Thema ab. Reiberg gehört der Stiftung „Partner für Schule NRW“ an und berichtete, wie sich die Berufswahlorientierung in den Schulen in den vergangenen Jahren verändert hat. Und wie sich die Schulen für die Kontakte in die Arbeitswelt geöffnet hätten. Das Zauberwort hier heiße für ihn „Nachhaltigkeit“. „Die Schulen haben die Nase voll von ,Projektitis’“, machte er deutlich. Nachhaltige Konzepte bei der Zusammenarbeit von Schule und Wirtschaft seien gefragt – dazu gehörten so einfach klingende Tatsachen wie einen festen Ansprechpartner in den Schulen, der den Kontakt zur lokalen Wirtschaft halte.

Natürlich blieb den Teilnehmern anschließend noch Zeit, sich zwanglos auszutauschen. Organisiert wurde die „Wirtschaft im Kontakt“ von den beiden Wirtschaftsförderungen der Städte Recklinghausen und Herten. Auch die beiden Bürgermeister, Wolfgang Pantförder und Dr. Uli Paetzel, sowie die Mitarbeiter der Wirtschaftsförderungen standen zum Meinungsaustausch bereit.

Pressekontakt: Anne-Kathrin Lappe, Telefon: 0 23 66 / 303 180, E-Mail: a.lappe@herten.de



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