10. März 2011

BLUT-Werte: Zur Geschichte einer existenziellen Flüssigkeit

Freilichtmuseum eröffnet Saison 2011 mit Sonderausstellung

Grefrath

Wir baden mit Siegfried in Drachenblut, haben es im Blut, schwitzen Blut und Wasser, reizen jemanden bis aufs Blut und fürchten uns, bis uns das Blut in den Adern gefriert. „Blut besitzt in hohem Maße kulturelle Bedeutung und wurde zu allen Zeiten und in verschiedenen historischen Zusammenhängen auf ganz unterschiedliche Weise betrachtet.“ Das sagt Anke Wielebski, die stellvertretende Leiterin des Niederrheinischen Freilichtmuseums des Kreises Viersen.

Anke Wielebski präsentiert ab 13. März 2011 im Freilichtmuseum die Ausstellung „BLUT-Werte – Zur Geschichte einer existenziellen Flüssigkeit“. Die Schau ist bis 3. Juli als Sonderausstellung in der Dorenburg zu sehen und eröffnet die Saison 2011 in dem Grefrather Volkskundemuseum.

„Das ist ein emotionales Thema, das jeden anspricht und sicher viele Besucher in unser Museum lockt“, sagt Kulturdezernent Dr. Andreas Coenen. Wie die Besucher ist auch Dr. Coenen gespannt, unter welchen kulturhistorischen Zusammenhängen Anke Wielebski das blutige Thema vorstellt.  „Die Ausstellung beginnt mit dem Aderlass und endet mit dem Vampirismus“, sagt Anke Wielebski.

Die Auseinandersetzung mit dem besonderen Saft wird „umfassend“ aufbereitet , so der Anspruch der Ausstellungsmacherin.

Die rund 150 Exponate, die die Volkskundlerin unter der Klammer „BLUT-Werte“ zusammengetragen hat, kommen aus ganz Deutschland. „Es handelt sich dabei um Leihgaben aus Bibliotheken und Museen. Es sind auch Stücke aus der Region dabei, beispielsweise aus Kempen und aus Wankum.“

So findet sich ab 1. März im ersten Stock der historischen Wasserburg neben dem Grefrather Eissportzentrum ein Messkelch des Kempener Goldschmieds Johann Jakob Heinen aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Der Kelch stammt aus Beständen des Städtischen Kempener Kramer-Museums.

Zu sehen ist auch ein Trepanations-Besteck aus dem Deutschen Medizinhistorischen Museum Ingolstadt, mit dem der Arzt noch in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts den menschlichen Schädelknochen zur Behandlung von Blutgerinnseln aufbohrte. Des Weiteren wird ein Luftschutz-Verbandskasten von 1940  gezeigt; die Box ist aus dem Stadtmuseum Gütersloh.

Zusammengetragen hat die 31-Jährige auch ein mehr als 100 Jahre altes Schächtmesser aus dem Jüdischen Museum Westfalen in Dorsten sowie eine Burschenschaftsuniform aus den 30er-Jahren aus dem Lippischen Landesmuseum Detmold. Von der Elfenbeinküste erwartet den Besucher Büffelhorn. „Das gute Stück wurde in Afrika für Blutorakel verwendet“, berichtet Anke Wielebski. Als Clou – aber nicht unbedingt zum Anfassen – steht für die Gäste zur Eröffnung ein Glas mit lebendigen Blutegeln bereit…


Niederrheinisches Freilichtmuseum
Das 1973 gegründete Museum befindet sich in Trägerschaft des Kreises Viersen. Auf dem vier Hektar großen Gelände befinden sich drei  Hofanlagen des Niederrheins, mehrere Gebäude zur Präsentation niederrheinischer Handwerkskunst, ein Museum mit historischem Spielzeug sowie zahlreiche Objekte bäuerlicher Lebens- und Arbeitskultur. Das älteste Gebäude in der Hofanlage Hagen stammt von 1655.
Dorenburg Die Wasserburg  ist das Herzstück des Museums. Darin sind Stücke zur bürgerlichen und adeligen Wohnkultur am Niederrhein zu sehen. Die Geschichte der Wasserburg Dorenburg geht auf das Jahr 1326 zurück.
Spielzeugmuseum Das dreistöckige Gebäude beherbergt die Geschichte des Spielzeugs anhand von Spielgut aus deutscher Produktion der letzten 150 Jahre. Attraktion ist  die Modelleisenbahn mit 360 Metern Schienenstrecke.
Naturnah Kaltblutpferde, Esel oder Hühner gehören ebenso dazu wie Obstwiesen, Gärten und Weiden und vermitteln ein Bild des früheren Lebens.
Eintritt Drei Euro, Kinder ab sechs Jahren ein Euro, Familien sechs Euro. Offen ist Dienstag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr (im März 10 bis 16 Uhr).
Barrierefrei Die Behindertentoilette befindet sich im Gebäude der Gerberei. Das Spielzeugmuseum verfügt über einen Personenfahrstuhl. Die Bauernhäuser sind ebenerdig mit dem Rollstuhl zu befahren.
Sonstigen Attraktionen Tante-Emma-Laden, Bügelbahn, Bäckerei, Pannekookehuus.
Weitere Höhepunkte des Museumsjahres sind der Mairitt mit Kaltblutpferden und der im September stattfindende Treckertreff mit historischen Traktoren.
Kontakt Telefon 02158/91730, Fax 917316.
Navigationsadresse: Stadionstraße 161,
47929 Grefrath.

www.niederrheinisches-freilichtmuseum.de


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Blut

Ob die Guillotine wohl scharf ist? Kulturdezernent Dr. Andreas Coenen und Anke Wielebski präsentieren die neue Sonderausstellung "BLUT-Werte" im Niederrheinischen Freilichtmuseum des Kreises Viersen. Es ist die erste große Ausstellung der neuen stellvertretenden Museumsleiterin, die seit April 2010 im Volkskundemuseum an der Grefrather Stadionstraße ist. Foto: Axel Küppers / Abdruck honorarfrei

Herausgeber:

Kreis Viersen - Der Landrat
Axel Küppers
Pressesprecher
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