Münster (SMS) Über eine beachtliche Bereicherung seiner Sammlung kann sich jetzt das Stadtmuseum Münster freuen. Und über eine wertvolle zudem. Anlässlich seines 75-jährigen Bestehens hat der Briefmarkensammlerverein Münster dem Museum eine umfangreiche Spezialsammlung zur Geschichte des Postwesens in der Stadt geschenkt. Sie umfasst 560 Briefe, Postkarten und Postbelege aus der Zeit von 1630 bis 1951. Anhand der unterschiedlichsten Poststempel dokumentiert sie sowohl die philatelistischen als auch die historischen Veränderungen des Briefverkehrs in der Stadt. Viele seltene Belege und Nachweise nahezu fast aller in Münster verwendeten Poststempel haben die leidenschaftlichen und sachkundigen Philatelisten des Vereins in jahrelanger Arbeit zusammengetragen. Ein Geschenk also nicht nur von stadthistorischer Bedeutung, sondern auch von hohem Marktwert.
Museumsleiterin Dr. Barbara Rommé und Dr. Bernd Thier nahmen das Geschenk gerne von den Kuratoren der Sammlung Dr. Walter Kohlhaas und Alfons Schnell, von den Vorstandsmitgliedern Helmut Kerklau und Hans Joachim Krystofiak, von Werner Bröker und Bernd Löckener als Münster-Experten des Briefmarkensammlervereins, sowie von Werner Müller, Vorsitzender des Verbandes der Philatelisten in NRW (VdPh) und dem VdPH-Ehrenvorsitzenden Gerhard Weiß entgegen.
Mit der Übergabe wurde die aktuelle Ausstellung des Stadtmuseums „In Münster geht die Post ab!“ Die frühe Postgeschichte der Stadt Münster bis um 1900“ eröffnet. Sie zeigt einen kleinen Querschnitt aus der Sammlung des Briefmarkensammlervereins und gibt einen Überblick darüber, wie und vor allem wo in den vergangenen fast 400 Jahren in Münster die Post abging.
Bis in das späte Mittelalter hinein übermittelten Boten Briefe direkt zum jeweiligen Empfänger. Erst Anfang des 17. Jahrhunderts wurde in Münster eine ständige Porstverbindung eingerichtet. Zur Vorbereitung der Friedensverhandlungen in Münster und Osnabrück wurde 1643 ein Posthaus der Thurn und Taxischen Reichspost in Münster eröffnet. 1669 wurde außerdem die fürstbischöfliche Landespost als Wagenpost für Pakete eingerichtet, so dass drei verschiedene Posten gleichzeitig in Münster abgingen.
1803 wurde Münster preußisch, die alten Posten wurden aufgehoben bzw. übernommen. Es folgten mehrere territoriale Neuordnungen, die auch Auswirkungen auf das Postwesen hatten. Verschiedene handschriftliche Vermerke auf den Briefen und die hohe Anzahl von weit über 150 verschiedenen Poststempeln verdeutlichen die territorialpolitische turbulente Zeit im 19. Jahrhundert. Seit 1815 beförderte wieder die preußische Post Briefe und Pakete aus Münster, seit 1871 die Deutsche Reichspost, die bis 1945 bestand. „In Münster geht die Post ab!“: Eine Reise durch die Geschichte der münsterschen Post, die nicht nur Briefmarkenfreunde beeindrucken wird.
Info: bis zum 22. Mai im Stadtmuseum Münster, Salzstraße 28; dienstags bis freitags 10 bis 18 Uhr, samstags, sonn- und feiertags 11 bis 18 Uhr. Der Eintritt ist frei.
Fotos:
Freuen sich über die Spezialsammlung zur Geschichte des Postwesen (v.l., erste Reihe): Dr. Walter Kohlhaas, Alfons Schnell (Kuratoren), Dr. Barbara Rommé, Dr. Bernd Thier (Stadtmuseum) Werner Müller, Vorsitzender Verband der Philatelisten NRW; zweite Reihe: Helmut Kerklau, Hans-Joachim Krystofiak, Otto Henkel,
Bernd Löckener (alle Briefmarkensammlerverein) und Gerhard Weiß, Ehrenvorsitzender des Verbandes der Philatelisten in NRW. Foto: Presseamt Stadt Münster. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.
Der Stempel 121 MUNSTER / ISSEL – SUP. (Département 121 / Münster / Département Issel Supérieur = Overijssel), wurde von Dezember 1810 bis September 1811 verwendet und gilt als der seltenste Poststempel aus Münster. Foto: Stadt Münster. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.
Der Stempel MÜNSTER i. W. / 28 / OCTBR. / 71 / 7–8 N (Münster in Westfalen, 28. Oktober 1871, aufgegeben zwischen 7 und 8 Uhr nachmittags), mit austauschbaren Tages- und Uhrzeitstempeln wurde von 1871 bis 1875 verwendet. Foto: Stadt Münster. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.
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