In der Natur lernen

Der Naturpark Schwalm-Nette legt das Unterrichts- und Fortbildungsprogramm 2011 für Schüler und Lehrer vor. Pflanzenjagd, Kleintier-Safari, Wasseruntersuchungen und vieles mehr finden Interessierte im Schulungsprogramm. „Seit 25 Jahren gibt es das Schulungsangebot“, sagt Naturparklehrer Karl-Wilhelm Kolb, der das Programm seit 1989 leitet. Das vom Naturpark angebotene Programm hat sich bewährt: Mehr als 40.000 Schüler und 5000 Lehrer hat Kolb in dieser Zeit durch die Wälder und über die Wiesen des Naturparks geführt, immer auf der Suche nach Tieren und Pflanzen, die den meisten Spaziergängern verborgen bleiben.

„Dinosaurier?“, flüstern einige Schüler mit aufgeregter Stimme. „Gibt es diese Tiere wirklich noch?“, will ein anderer wissen. Oder ist es doch ein Bär oder vielleicht ein Wildschwein? Die Kinder sind im Hinsbecker Wald auf der Suche nach einem Lebewesen, das riesengroß ist und so schwer, dass niemand es bewegen kann. Der Naturparklehrer, Karl-Wilhelm Kolb, gibt Entwarnung für die Kinder, denn Dinosaurier und Bären gibt es in den Wäldern im Naturpark Schwalm-Nette schon lange nicht mehr. Und das Lebewesen, das es zu erforschen gilt, ist kein Tier, sondern ein Baum. „Bäume sind sehr spannende Lebewesen“, versichert der Biologielehrer des Naturparks. Diese Form des Unterrichts verknüpft das praktische Naturerleben mit der ökologischen Bildung.

Begonnen hat die Zusammenarbeit des Naturparks mit den Schulen 1987. Da führte Ulrich Jäckel, der Vorgänger des Naturparklehrers, die ersten Unterrichtsveranstaltungen durch. Damals ein Novum in der bundesweiten Naturparkarbeit. In der Folgezeit dehnte der Zweckverband das Angebot auf alle Schulen im Naturpark aus. In Zusammenarbeit mit den Schulämtern aus Heinsberg, Kleve, Mönchengladbach und Viersen organisierte Kolb Fortbildungen, um praktische Tipps für den Sach- und Biologieunterricht zu vermitteln.

Zum Interessensausgleich zwischen dem Schutz der Natur und ihrer Nutzung zu wahren, appelliert Kolb an das Verständnis der Naturparkbewohner und -besucher. „Neben der Information über Tiere und Pflanzen erkläre ich ökologische Zusammenhänge“, sagt Kolb. Der Naturparklehrer setzt auf positive und einprägsame Erlebnisse: „So lernen vor allem junge Menschen die intakte Natur als Wert zu schätzen.“ Gleichzeitig lernen die Kinder und Jugendlichen den Naturraum zwischen Rur, Schwalm und Nette sowie die Aufgaben und Ziele des Naturparks kennen. Neben der Naturbegegnung steht das Begreifen der Umwelt mit allen Sinnen im Mittelpunkt des Kurs- und Exkursionsangebots.

Fortbildungen

Für Lehrerinnen und Lehrer hält der Naturpark ein Fortbildungsangebot bereit. Im Juni geht es um Lebewesen, die meist nicht im Fokus des naturwissenschaftlichen Unterrichts stehen: Spinnen. „Leben am seidenen Faden - Spinnen im Unterricht“ heißt die Veranstaltung, bei der Dr. Martin Kreuels aus Münster, einer der führenden Arachnologen Deutschlands (Wissenschaftler für Spinnentiere), die Fortbildungsmaßnahme begleitet. In Absprache sind Fortbildungen zu den Themen „Spielerisch den Wald entdecken“ und „Was lebt in Tümpel, Bach und Weiher?“ buchbar.

Information

Information zum Projekt erteilt Karl-Wilhelm Kolb in der Geschäftsstelle des Naturparks, Willy-Brandt-Ring 15, in 41747 Viersen unter Telefon 02162/ 81709414, per Fax unter 02162/81709424, oder per E-Mail an karlwilhelm.kolb@naturparkschwalm-nette.de

 www.naturparkschwalm-nette.de