Es ist ein bundesweit einmaliges Projekt des Landes Niedersachsen – und der Landkreis Leer ist als einziger Landkreis in Ostfriesland dabei. Mit „EFi – Elternarbeit, Frühe Hilfen und Migrationsfamilien“ sollen Bildungs- und Präventionsangebote diese Familien besser erreichen.

Anlass für das neue Projekt: Im Landkreis Leer gibt es bereits ein weites Spektrum an Frühen Hilfen für Kinder. Diese werden von Migrationsfamilien nur selten in Anspruch genommen. Ziel des Projekts ist, ihnen diese Hilfen näher zu bringen. Dafür sollen Angebote der Elternarbeit mit denen der Integration verknüpft werden. „EFi“ setzt bei Familien mit Kindern bis zum Grundschulalter an. Im Landkreis Leer sind zwischen Januar 2004 und Dezember vergangenen Jahres 440 ausländische Kinder geboren.  

„Wir sollten Migrationsfamilien nicht als Randgruppe begreifen, sondern als gemeinsames Zukunftsprojekt, das unserer Gesellschaft dient, auch vor dem Hintergrund der ökonomischen Entwicklung unseres Landkreises“, so Erster Kreisrat Rüdiger Reske in seiner Rede bei der Auftaktveranstaltung im Leeraner Kreishaus. Dort informierten sich rund 50 Fachleute über das Projekt und die neuen Wege, die damit beschritten werden sollen. 

Das Projekt wird zusammen mit der Kinder- und Jugendförderung, dem Kinder- und Familienservicebüro und der Kreis-Integrationsbeauftragten maßgeblich von der Volkshochschule (VHS) umgesetzt. Die VHS verfügt bereits über viel Erfahrung in der Arbeit mit Migranten. Unterstützt wird die VHS zusätzlich von einer Caritas-Mitarbeiterin. 

Zunächst sollen Erziehungslotsen und Integrationslotsen im jeweiligen Bereich des anderen geschult werden. Hierdurch sollen sie sich in ihrer zukünftigen Arbeit besser ergänzen und als sogenannte interkulturelle Elternpaten handeln. Im nächsten Schritt nehmen die Lotsen gemeinsam an Schulungen zu Frühen Hilfen im Landkreis Leer teil. Während der Projektlaufzeit sollen probehalber Elterncafés für Familien mit Migrationshintergrund in Leer, Moormerland und Rhauderfehn eingerichtet werden.