Kofferpacken für die Volkszählung

Kreis Viersen – Ich packe meinen Koffer… Für die Mitarbeiter der Zensus-Abteilung im Viersener Kreishaus hat dieses alte Kinderspiel zurzeit eine andere Bedeutung. Sie legen die Umfragebögen, Informationsbroschüren und – ganz wichtig – die Adressenlisten in Pappkoffer: Die Grundausstattung für die ehrenamtlichen Interviewer, die ab 9. Mai mit den Befragungen für die Volkszählung beginnen. „Wir haben alle Hände voll zu tun“, sagt Saskia Nießen, Zensus-Ansprechpartnerin im Viersener Kreishaus.

Rund 700 bis 750 Koffer packen die Mitarbeiter vom Zensus-Team. In einem der Konferenzräume türmen Tatjana Weber, Doris Lankes und Michaela Wankum die Kartons auf. Noch stapeln sich die Koffer bis unter die Zimmerdecke. Nach und nach werden es weniger. Interviewer, deren Ausrüstung verpackt ist, bekommen einen Anruf und können ihr Material abholen. Mit eins bis zwei Koffern geht jeder Interviewer nach Hause. „Bei großen Einsatzgebieten oder vielen Interviews können es aber auch mehr sein“, sagt Saskia Nießen. Gut eine Woche vor dem Zensus-Start ist rund die Hälfte der Koffer bereits gepackt. Die restlichen folgen im Laufe dieser Woche.

Für die Volkszählung 2011 gibt in etwa jeder zehnte Einwohner Auskunft zu seiner Wohn- und Arbeitssituation. Die gut 35.000 Kreis Viersener Bürger, die per Zufallsstichprobe ermittelt wurden, erhalten dieser Tage einen Brief mit einem Terminvorschlag für das Interview.

Auf den Zensus-Daten bauen politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Planungen auf – etwa für den Bau und Erhalt von Seniorenheimen, Kindergärten und Schulen oder die Berechnung des Länder-Finanzausgleichs und der EU-Fördergelder. Außer bei der Frage nach Religionszugehörigkeit besteht Auskunftspflicht.