Pressemeldung der Stadt Bocholt

Bocholt, 13. Mai 2011

"Städte müssen Triebfedern sein"

Experte der Region Oberrhein referiert über Chancen grenzüberschreitender Zusammenarbeit

Bocholt (PID).

Möglichkeiten der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit wurden jetzt im Europa-Haus Bocholt von deutschen und niederländischen Vertreterinnen und Vertretern der hiesigen Region diskutiert. Den Rahmen bildete eine Vortragsveranstaltung im Zuge der Bocholter Europa-Woche. Eingeladen hatte das Europe Direct-Informationszentrum in Kooperation mit der niederländischen Stiftung „Verbetering Oude Ijsselzone“.

„Die Städte müssen Triebfedern einer Zusammenarbeit sein. Sie müssen sich vernetzen. Darüber werden dann Wirtschaft und Wissenschaft eingebunden. Schließlich wird auch die Politik neugierig werden“, skizzierte Gastreferent Jürgen Oser, stellvertrender Leiter der Stabsstelle „Trinationale Metropolregion Oberrhein“ (TMO) den Ausgangspunkt grenzüberschreitender Ansätze.

Das deutsch-französisch-schweizerische Oberrheingebiet mit Städten wie Basel, Strasbourg, Freiburg und Karlsruhe und einem Einzugsbereich von rund 6 Mio. Einwohnern gilt mittlerweile als Musterbeispiel für grenzüberschreitende Kooperation. Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Bürgerschaft sind laut Oser wie die „vier Säulen eines griechischen Tempels. Hier sitzen die entscheidenden Akteure“. Die „Trinationale Metropolregion Oberrhein“, gegründet im Jahr 2010, ist dabei eine Art Lenkungsgruppe, deren Aufgabe es ist, die verschiedenen Interessen und Ziele zu koordinieren – und zwar stets mit Blick auf den grenzüberschreitenden Nutzen.

Die Grenzlage als Chance: „Es ist ein Schatz, den Sie heben können“, versicherte Oser und gab zahlreiche Beispiele aus unterschiedlichsten Lebensbereichen. Ein deutsch-französisches Feuerlöschboot, Museumspässe, Energieagenturen, zweisprachige Schulbücher, Praktikumsbörsen, Tourismusverbünde, Entertainment-Industrie, Verkehrsnetze und Gastronomieprojekte (Motto: Region der „68-Sterne-Köche“) – nur einige Projekte, die in den vergangenen Jahren ins Rollen kamen, alle unter dem Etikett „grenzüberschreitend“. Derzeit wird laut Oser eine Wissenschaftsoffensive geplant. Volumen: Rund 6 Mio. Euro.

Das Erfolgsrezept der „TMO“ basiert auf simplen Prinzipien. „Grundlage ist Vertrauen und Freude, zusammenzukommen und für die Region gemeinsam etwas Gutes zu schaffen“, so Oser. Komplizierte Hierarchien oder eine Rechtsform gibt es nicht. „Jedes Projekt wird abwechselnd von beteiligten öffentlichen Trägern in Alleinverantwortung abgewickelt.“ Da man bereits vorhandene, funktionierende Strukturen nutze, entstehe kein unnötiger Verwaltungsaufwand.

Die Anregungen des Experten vom Oberrhein trafen bei den Vertreterinnen und Vertretern der hiesigen Region auf offene Ohren. Trotz zahlreicher Ansätze sieht man noch viele bislang nicht ausgeschöpfte Potenziale. In Anspielung auf das „TMO“-Modell meinte Bocholts Netzwerker Ludger Triphaus: „Es ist höchste Zeit, auch in unserer Region über den Aufbau eines ´griechischen Tempels´ nachzudenken.“

Pressekontakt: Stadt Bocholt - Fahrradfreundlichste Stadt Deutschlands, Büro des Bürgermeisters, Pressesprecher Karsten Tersteegen, Telefon 0 28 71 95 33 27, E-Mail: karsten.tersteegen@mail.bocholt.de


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Experte Jürgen Oser von der "Trinationalen Metropolregion Oberrhein" referierte zum Thema grenzüberschreitende Zusammenarbeit. (Foto: Stadt Bocholt)