20. Mai 2011

"Jugendarbeit wird von Menschen gemacht"

Big-Bass-Diskussion: Jugenddezernent Ingo Schabrich im Interview

Herr Schabrich, in Niederkrüchten und Schwalmtal kursiert, dass der Kreis sowohl Big Bass als auch die Mittel für die mobile Jugendarbeit streichen möchte?
Am Bedarf an mobiler Jugendarbeit in Schwalmtal und Niederkrüchten hat sich in den letzten zehn Jahren nichts geändert, daran wird sich auch in Zukunft nichts ändern. Daher möchte ich auch die mobile Jugendarbeit unverändert weiter finanzieren.

Aber der Doppeldecker, an dem die Eltern und Jugendlichen so hängen, soll entsorgt werden?
Eltern und Jugendliche haben einen Anspruch darauf, dass wir unsere Mittel bestmöglich einsetzen. Wir wollen, dass mehr bei den Jugendlichen ankommt, dass Jugendfreizeiteinrichtungen und mobile Jugendarbeit verlässlich mit Personal augestattet werden. Jugendarbeit wird von Menschen wie dem Projektleiter des Rollenden Jugendtreffs, Eric Loll, gemacht - und nicht von Fahrzeugen. Dazu müssen Jugendfreizeiteinrichtungen und mobile Jugendarbeit personell und natürlich auch mit Fahrzeugen so ausgestattet sein, dass sie verlässlich, aber auch flexibel auf die Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen reagieren können.

Ein Beispiel bitte!
Indem wir die bestehenden Einrichtungen in Schwalmtal und Niederkrüchten personell und materiell besser ausstatten, können die Jugendlichen intensiver betreut werden. Für die Offene Kinder- und Jugendarbeit ist es wichtig, dass die Fachkräfte in Einrichtungen und in der mobilen Jugendarbeit ihre Arbeit aufeinander abstimmen und dem ein gemeinsames Konzept zugrunde liegt. Dem wollen wir Rechnung tragen und hier investieren. Erst dann sollten wir entscheiden, mit welchem Fahrzeug wir das erreichen können.

Woher wissen Sie, was das Beste ist für die Jugendlichen?
Unsere Mitarbeiter im Kreisjugendamt haben nicht nur eine gute fachliche Ausbildung, sie stehen vor allem tagtäglich im Kontakt mit vielen Jugendlichen und Eltern im Kreis Viersen. Aus diesem Austausch ziehen wir unsere Lehren. Wir haben alle selbst Kinder. Außerdem unterstützt das Landesjugendamt Rheinland unsere Haltung, die Mobile Jugendarbeit mit der Arbeit der Jugendzentren zu verknüpfen. Das sehen übrigens die Verwaltungen in Niederkrüchten und Schwalmtal genauso.

Über welche Einrichtungen reden wir?
Wir reden von den vier vorhandenen Jugendzentren in Schwalmtal und Niederkrüchten. Wenn wir die personallen Möglichkeiten dieser Einrichtungen und des rollenden Jugendtreffs zusammen führen, haben beide mehr davon. Ich freue mich, dass auch die kirchlichen Träger bereit sind, die Chancen, die in solch einem Modell liegen, auszuloten.

Wie geht's jetzt weiter?
Im Jugendhilfeausschuss sind die nötigen Grundsatzentscheidungen gefallen. Wir werden das jetzt gemeinsam mit den kirchlichen Trägern, den Gemeinden Schwalmtal und Niederkrüchten, aber natürlich auch - so wie ich es zugesagt habe - den Eltern und Jugendlichen voranbringen und dem Jugendhilfeausschuss ein Konzept vorlegen. Wir wollen erst überlegen, wie wir mehr für die Jugendlichen tun können und dann dem Ausschuss vorschlagen, mit welchen Fahrzeug das geht.


Zu dieser Meldung können wir Ihnen folgendes Medium anbieten:

Ingo Schabrich

Kreis-Jugenddezernent Ingo Schabrich: "Jugendarbeit wird von Menschen gemacht und nicht von Fahrzeugen." Foto: Alois Müller / Abdruck honorarfrei

Herausgeber:

Kreis Viersen - Der Landrat
Axel Küppers
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