Pressemeldung der Stadt Bocholt

Bocholt, 31. Mai 2011

Bocholter Seniorenprojekt ausgezeichnet

"Seniorpartner" unterstützen Schüler, Lehrer und Eltern

Bocholt (PID).

Bocholter Senioren gehen wieder zur Schule: Im Projekt "Seniorpartner für Bocholter Schulen" kann die Generation „Über 55 Jahre“ ehrenamtlich tätig werden, um Schüler zu unterstützen sowie Lehrer und Eltern zu entlasten. Für diese Idee wurde Bocholt jetzt neben Dortmund, Ennigerloh und Jülich im Rahmen eines Wettbewerbs ausgezeichnet.

Von der Unternehmensgruppe Generali nahmen die Initiatoren in einer Feierstunde im Historischen Rathaus von Bocholt einen mit 4.000 Euro dotierten Geldpreis entgegen. Unterstützung bekommt das Projekt „Seniorpartner“ auch von der Stadtsparkasse Bocholt, die 5.000 Euro spendete. Schüler der Diepenbrock- und Josefschule sorgten bei der Preisverleihung mit tänzerischen und gesanglichen Einlagen für Kurzweil.

„Seniorpartner“ sind Ehrenamtler, die in drei Rollen schlüpfen können. Als Mediator sind sie als Streitschlichter und Vermittler im Einsatz. Als Bildungspate geben sie Hilfe beim Übergang von der Schule ins Arbeitsleben. Und als Experte sind Seniorpartner als Anleiter im Werkunterricht, als Hausaufgabenbetreuer, als Schulhofaufsicht und in weiteren Funktionen gefragt.

„Alt trifft Jung: Das Projekt ist ein Brückenschlag zwischen Generationen. Bocholt gehört zu den Städten, die mit einem vorbildhaften Projekt vorangehen“, freute sich Bürgermeister Peter Nebelo bei der Preisvergabe am Montag. In Bocholt wolle man das Thema „Demographischer Wandel“ mutig und aktiv angehen, „vor allem rechtzeitig“. Bocholt sei in der Seniorenarbeit im Städtevergleich „schon recht weit: Wir fangen hier nicht, wie in anderen Kommunen, ganz von vorne an: Wir sind schon mittendrin.“

Das Konzept „Seniorpartner für Bocholter Schulen“ passe, so Nebelo, „hervorragend in diese Reihe hinein. Sowohl die Senioren wie auch die Schüler, Lehrer und Eltern profitieren voneinander.“ Nebelo lobte die lokalen Projektpartner: „Ideen am Reißbrett können noch so gut sein; sie sind nichts wert ohne die Menschen, die sie konkret umsetzen. Und davon haben wir in Bocholt glücklicherweise sehr viele, vor allem sehr engagierte. Menschen, die neben ihrer Fachkompetenz zusätzlich mit Herzblut bei der Sache sind. Mein ausdrücklicher Dank geht an die Mitglieder vom „Kreis der Begegnung“.“

Dem „Kreis der Begegnung“ gehören der Verein „Leben im Alter“ (L-i-A), das städtische Seniorenbüro, die Stadtmarketinggesellschaft sowie die Stadtsparkasse Bocholt als Förderer an. Für das „Seniorpartner“-Projekt konnten der städtische Geschäftsbereich Schule und der Verein Jugendhilfe und soziale Integration e.V. mit eingebunden werden. Unterstützung von außen leisteten die „Freiwilligendienste aller Generationen“ (FDAG), die mit mobilen Teams Kommunen bei der Realisierung von solchen Konzepten beraten.

Ramona Przybylsky vom mobilen Team NRW machte deutlich, dass es sich beim Freiwilligendienst um eine besondere Form des Ehrenamtes handele: „Das Engagement hat einen festen Rahmen und ist zeitlich begrenzt. Es dauert mindestens sechs Monate, acht Stunden die Woche. Und die Teilnehmer haben Anspruch auf Qualifizierung“. Przybylsky lobte am Bocholter Projekt die enge Kooperation der lokalen Partner. „In NRW können viele nach Bocholt gucken und schauen, wie so etwas funktioniert.“

Die Zusammenarbeit in Bocholt war auch für Roland Müller von der Unternehmensgruppe Generali einer der Gründe, Bocholt finanziell zu unterstützen: „Zweitens hat uns der generationsübergreifende Gedanke überzeugt. Senioren sind hier nicht Hilfeempfänger, sondern Akteure. Drittens hat uns der Migrationsaspekt gefallen. Die Lebensqualität in Bocholt wird vom Projekt "Seniorpartner" profitieren.“

Am weitesten fortgeschritten ist die Schulmedaiton, wie Adi Lang, Freiwilligenmanager von L-i-A, erläuterte. Im Laufe der nächsten Woche werden die ersten Schulmediatoren an der Diepenbrockschule und an der Josefschule ihren Freiwilligendienst aufnehmen. Insgesamt wurden laut lang bislang 16 Mediatoren geschult.

Auch die anderen Formen der Mitarbeit als Bildungspate und Experte wollen die Verantwortlichen nach vorne bringen. Drei Jugendliche würden gerne die Hilfe eines Bildungspaten in Anspruch nehmen, sagte Lang. „Wir suchen noch Freiwillige“, fordern Lang und Unland interessierte Senioren auf, beim Projekt "Seniorpartner" einzusteigen. Wer Interesse hat, kann sich bei L-i-A unter Tel. 02871/217 65 66 melden.

Eine Fotogalerie zur Preisverleihung mit über 80 Bildern ist unter www.bocholt.de abrufbar.

Pressekontakt: Stadt Bocholt - Fahrradfreundlichste Stadt Deutschlands, Büro des Bürgermeisters, Pressesprecher Karsten Tersteegen, Telefon 0 28 71 95 33 27, E-Mail: karsten.tersteegen@mail.bocholt.de


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"Ausgezeichnete Idee": Bürgermeister Peter Nebelo, Andrea Unland und Adi Lang vom Verein "Leben im Alter" nehmen von Roland Krüger (r.) von der Generali-Gruppe einen Preis entgegen. (Foto: B. Wansing / www.bocholt.de)