Ring für Jung-Störche

Routiniert nähert sich Michael Jöbges von der Vogelschutzwarte des Landesumweltamtes in zehn Metern Höhe den Jungstörchen um sie zu kennzeichnen. Beide Jung-Störche haben nun einen Ring erhalten, bevor sie sich im September auf die Reise in den Süden machen. „Durch den Ring lässt sich der Zugweg der Vögel verfolgen“, sagt Ornithologe Jöbges, der die Vögel im Auftrag der Biologischen Station Krickenbecker Seen beringt. Der notwendige Hubsteiger hat die Stadt Viersen zur Verfügung gestellt.

Über den zweiten Bruterfolg nach über 100 Jahren freut sich Landschaftsplaner Reinhard Bräutigam vom Kreis Viersen. Bereits 2010 brütete ein Storchenpaar im Kreis. „Es ist schon eine kleine Sensation und ein Beweis dafür, dass die landschaftspflegerischen Maßnahmen des Kreises greifen“, sagt Bräutigam. Im Naturschutzgebiet Salbruch in der Nähe der Clörather Mühle zwischen Süchteln und Anrath finden die Störche ein ideales Gebiet vor. Es gibt Kleingewässer, Feuchtwiesen und naturnahe Uferstreifen. Nun hoffen die Naturschützer auf weitere Bruterfolge im Kreisgebiet. Störche haben sich zum Beispiel auch am Hennenhof in St. Hubert-Voesch niedergelassen und brüten dort.

Weitere Nisthilfen für Störche stehen in der Grasheide in Mülhausen, an der Burg Uda in Oedt, im Naturschutzgebiet Fritzbruch zwischen Grefrath und Süchteln, am Borner See und an den Krickenbecker Seen. Naturschützer rechnen fest damit, dass der Kreis Viersen den Weißstörchen künftig wieder eine Heimat bietet.