14. Juni 2011

ABC-Gefahrstoffe: Kreis ist für den Ernstfall gerüstet

Neuer Abrollbehälter für die Dekontamination von Person Kreis Viersen – Der Kreis Viersen setzt in Sachen Bevölkerungsschutz einen weiteren Meilenstein: Die Behörde verfügt seit neustem über einen Abrollbehälter zur Dekontamination von Personen, kurz AB V-Dekon. Unter Dekontamination versteht man das Entfernen von gefährlichen Verunreinigungen bei Personen, Objekten oder Flächen; die Gefährdungen können chemischer, biologischer oder radioaktiver Natur sein – so genannte ABC-Gefahrstoffe. Der Behälter ist in der Feuer- und Rettungswache der Stadt Viersen an der Gerberstraße 3 in Viersen untergebracht.

„Für den Fall, dass viele Menschen sich durch Freisetzung von ABC-Gefahrstoffen verletzen, ist der Kreis Viersen bisher nur unzureichend vorbereitet gewesen“, sagt Hans-Georg Strompen, Leiter des Amtes für Ordnung und Straßenverkehr Kreis Viersen. Um diese Lücke zu füllen, hat das Land NRW nun ein Konzept entwickelt: Die Verletzten werden zunächst auf einem Dekontaminationsplatz versorgt, um im Anschluss auf einem Behandlungsplatz notfallmedizinisch behandelt zu werden.

NRW trifft dafür Sorge, den Dekontaminationsplatz so auszustatten, dass 50 Personen innerhalb einer Stunde dekontaminiert werden können. Hierfür stehen in zwei aufblasbaren Zelten Duschen und Waschzonen zur Verfügung. Verletzte können sowohl stehend als auch liegend versorgt werden. Die 2007 installierte Arbeitsgruppe im NRW-Ministerium für Inneres und Kommunales (MIK) ist übereingekommen, landeseinheitlich so genannte Abrollbehälter zur Verletzten-Dekontamination - kurz AB-V-Dekon – anzuschaffen. Ein solcher Behälter hat einen Gesamtwert von rund 260.000 Euro. Hans-Georg Strompen: „Der AB-V-Dekon wird allen Kreisen und kreisfreien Städten in NRW unentgeltlich vom Land zur Verfügung gestellt.“ Die erste Serie wurde 2009 ausgeliefert – jetzt ist der Kreis Viersen an der Reihe.

Der Kreis Viersen verpflichtet sich im Gegenzug gegenüber dem Land, den Dekontaminationsplatz nicht nur einzurichten und zu betreiben, sondern auch für überörtliche und landesweite Krisenlagen einsatzbereit vorzuhalten – als Nachbarschaftshilfe sozusagen.

Logistisch ist der Kreis Viersen mit Blick auf den AB-V-Dekon bereits gut aufgestellt. „Bei den Feuerwehren der Städte Viersen und Willich stehen Wechsellader-Fahrzeuge, auf denen der Behälter transportiert werden kann“, sagt Kreisbrandmeister Klaus Thomas Riedel. „Der Abrollbehälter selbst wird in der Feuer- und Rettungswache der Stadt Viersen stationiert“, ergänzt sein Kollege Frank Kersbaum, der Viersener Feuerwehrführer.

Um den Verletzten-Dekontaminationsplatz mit dem Abrollbehälter aufzubauen, braucht ein eingespieltes Team 30 bis 45 Minuten. „Der Personalaufwand für Aufbau und Betrieb des Verletzten-Dekontaminationsplatzes liegt bei insgesamt 60 Personen“, sagt Hans-Georg Strompen. Dazu gehören zehn Rettungs-Assistenten bzw. –Sanitäter, wenigstens zwei Notärzte und wenigstens 45 Feuerwehrleute als Aufbau- und Trägerpersonal. „Für das Personal des AB-V-Dekon entwickeln wir nun ein Ausbildungskonzept“, sagt Manfred Joppien, Abteilungsleiter Bevölkerungsschutz beim Kreis Viersen. Aufbau und Betrieb des Behälters werden künftig regelmäßig geübt. Hans-Georg Strompen: „Insgesamt wird der Einsatzwert von Personal und Ausstattung bei Großschadensereignissen im Kreisgebiet erneut deutlich verbessert.“


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Abrollbehälter

Gerüstet für den Notfall: So sieht der Abrollbehälter zur Erstversorgung von Menschen aus, die sich durch ABC-Gefahrstoffe verletzt haben. Foto: Horst Siemes/Kreis Viersen - Abdruck honorarfrei

Abrollbehälter

Nur ein Test: So sieht es aus, wenn die Opfer von den gefährlichen Stoffen befreit werden. Frank kersbaum, Viersener Feuerwehrführer, Hans-Georg Strompen, Leiter des Amtes für Ordnung und Straßenverkehr Kreis Viersen, und Kreisbrandmeister Klaus Thomas Riedel beobachten die Dekontamination-Vorführung. Foto: Horst Siemes / Abdruck honorarfrei

Herausgeber:

Kreis Viersen - Der Landrat
Axel Küppers
Pressesprecher
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