16. Juni 2011

Rettungswache ist keine Ambulanz

Wachen Heyen und Waldniel: Im Notfall immer erst die 112 anrufen

Niederkrüchten/Schwalmtal

Die Rettungswachen in Heyen (Gemeinde Niederkrüchten) und Waldniel (Gemeinde Schwalmtal) können keine Patienten vor Ort behandeln. Darauf weist Bernd Michael Botterbrodt, Ärztlicher Leiter des Notarztstandorts hin.

In der letzten Zeit kommt es häufig vor, dass Patienten mit akuten Beschwerden zur Wache kommen. Teilweise warten die Patienten sogar auf das Eintreffen des Rettungspersonals, wenn diese im Einsatz sind. Einen Notruf über 112 haben sie nicht ausgelöst. Hierdurch geht kostbare Zeit verloren, in der keine medizinische Versorgung stattfindet. Botterbrodt sagt: „Im Notfall immer den Notruf über 112 auslösen und nicht persönlich zur Rettungswache fahren.“

Aber auch Leichtverletzte mit Platzwunden, Prellungen oder Verstauchen kommen zur Behandlung zu den Rettungswachen. Botterbrodt: „In den Rettungswachen gibt es keine chirurgischen Ambulanz- und Behandlungsräume. Eine Versorgung vor Ort kann nach chirurgischen Standards nicht erfolgen. Unser Notfallteam muss die Betroffenen an die örtlichen Krankenhäuser verweisen.“ Hinzu kommt, dass während eines Einsatzes kein Personal vor Ort ist. „Und ein Einsatz kann schon mal bis zu zwei Stunden dauern“, so Botterbrodt.

Aufgabe des Rettungsdienstes und der Rettungswachen sind die Notfall-Rettung und der qualifizierte Krankentransport. Notärzte und Rettungsassistenten übernehmen dabei die schnellstmögliche und qualifizierte Erstversorgung für akut Verletzte oder Erkrankte. Sie sorgen dafür, dass die Patienten transportiert werden und begleiten den Patienten mit dem Krankentransport in die nächste geeignete und aufnahmebereite Klinik. Die Alarmierung erfolgt zentral über die Leitstelle. Diese ist rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr über die Telefonnummer 112 erreichbar.

Seit 1986 betreibt der Kreis Viersen eine zentrale Leitstelle für die Bereiche Rettungsdienst, Feuerschutz und Katastrophenschutz. Dort gegen alle Hilfeanrufe ein. „Die Kreisleitstelle in Viersen koordiniert kreisweit alle Rettungs-Einsätze. Die Mitarbeiter wissen, welche Wagen wo im Einsatz sind“, sagt Manfred Joppien, Leiter der Abteilung Bevölkerungsschutz. Im Kreis gibt es sechs Notarzt-Systeme. Standorte sind in Kempen, Nettetal, Niederkrüchten /Schwalmtal, Tönisvorst, Viersen und Willich Die Rettungswachen sind Einrichtungen für Einsatzkräfte und Rettungsmittel.

Die Gebäude der Wachen sind für den Rettungsdienst eingerichtet – hier stellen die Besatzungen der Rettungs- und Krankenwagen die Bereitschaft nach einem Einsatz wieder her. Neben den medizinischen Materialien befinden sich in den Rettungswachen eine Werkstatt für die Fahrzeuge und Ruheräume für die Rettungshelfer. Medizinische Versorgungsräume gibt es nicht.


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Rettungswache ist keine Ambulanz

zum Foto: Bernd Michael Botterbrodt (r), Ärztlicher Leiter des Notarztstandorts Schwalmtal/Niederkrüchten, und Lehr-Rettungsassistent Friedhelm Wilmes vor der Rettungswache in Heyen. Sie appellieren an die Bevölkerung, im Notfall die 112 anzurufen und keinesfalls zur Rettungswache zu kommen. Nur so ist schnelle Hilfe gewährleistet. Foto: Birgit Nytus/Kreis Viersen – Abdruck honorarfrei

Herausgeber:

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