Gute Noten aus Düsseldorf

"Hier wird gute Arbeit geleistet": Regierungspräsidentin Anne Lütkes hat ein Jahr nach ihrem Amtsantritt in Düsseldorf am Mittwoch (29.6.2011) erstmals das Kreishaus in Viersen besucht. Gleich zu Beginn der rund dreistündigen Konferenz im Limburgzimmer machte Anne Lütkes deutlich, dass der Kreis Viersen aus Sicht der Bezirksregierung "kein Problemkreis" ist, was die Haushaltsführung und das solide Wirtschaften betrifft. An dem Gespräch nahmen neben der Kreis Viersener Verwaltungsführung sowie dem Führungsstab der Regierungspräsidentin die Kreistags-Fraktionsspitzen von CDU, SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP teil.

Das Lütkes-Lob belegte Landrat Peter Ottmann mit Zahlen und Fakten: Die Arbeitslosenquote liege im Kreis mit knapp unter sieben Prozent unter Landesdurchschnitt, der Tourismus verzeichne mittlerweile einen Jahresumsatz von 120 Millionen Euro. Die Stadt Willich sei ein Paradebeispiel für flottes Wirtschaftswachstum, Kempen mit seiner mittelalterlichen Altstadt gelte als Perle vom Niederrhein.

Der Besuch vom Rhein galt nicht nur dem "Austausch der gemeinsamen transparenten Verwaltungsarbeit", wie Lütkes es ausdrückte, sondern es ging bei einigen Themen auch in die Tiefe. Einig waren sich Ottmann und Lütkes beispielsweise, dass regionale Schulentwicklungspolitik nicht an der Gemeindegrenze aufhört, sondern im Zuge des demografischen Wandels im Verbund betrachtet werden muss. Anne Lütkes: "Ein gemeinsamer Schulentwicklungsplan darf nicht am Kirchturmdenken scheitern."

Ottmann sprach gegenüber der Regierungspräsidentin zwei wegweisende Projekte für den Kreis Viersen an: die künftige Nutzung des früheren britischen Militärflughafens in Niederkrüchten-Elmpt sowie die Weiterführung der Regionalbahn Düsseldorf-Kaarst bis Viersen bzw. Venlo/Eindhoven. Diesem Schienenprojekt stehe die Bezirksregierung sehr positiv gegenüber, so Lütkes.

Stichwort Elmpt: Ottmann machte deutlich, dass ein wirtschaftlich prosperierender Kreis wie Viersen sowohl dem vom NRW-Umweltministerium ins Feld geführten Naturschutzgedanken Rechnung tragen will, aber auch den Aspekt Gewerbeansiedlung auf dieser 900 Hektar großen Fläche an der A52 nicht hintanstellen darf. "Naturschutz und Gewerbe müssen hier in Einklang gebracht werden." Die künftige Gestaltung dieser Fläche sei sowohl für die Gemeinde Niederkrüchten als auch für den gesamten Kreis Viersen eine "Herausforderung".

Mit Befriedigung nahm die Regierungspräsidentin schließlich mit zurück auf den Weg nach Düsseldorf, dass die Frauenförderung beim Kreis Viersen eine gute Entwicklung nimmt. Mit 524 Frauen bei rund 950 Beschäftigten überwiegt der weibliche Anteil in der Kreisverwaltung deutlich. Erst vor wenigen Tagen hat eine Frau die Leitung des Niederrheinischen Freilichtmuseums des Kreises Viersen übernommen. Kreisdirektor Dr. Andreas Coenen legte dar, dass die Kreisverwaltung Modellen wie flexible Arbeitszeit und Vereinbarkeit von Beruf und Familie einen hohen Stellenwert einräumt. "Von der Telearbeit wird bei uns sehr lebhaft Gebrauch gemacht."

Bezirksregierung Düsseldorf
Düsseldorf ist einer von fünf Regierungsbezirken in NRW. Im dreistufigen Verwaltungsaufbau nimmt die Bezirksregierung zwischen Landesregierung und Kommune (der Kreis und seine Städte/Gemeinden) die mittlere Position ein. Der Bezirk Düsseldorf hat eine Fläche von 5300 Quadratkilometern. Darin leben 5,3 Millionen Einwohner. Zum Regierungsbezirk  gehören zehn kreisfreie Städte (u.a. Duisburg, Essen, Wuppertal) und fünf Kreise, darunter der Kreis Viersen.
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