Ein Urgestein verlässt die Stadtwerke

Herten - Nach 46 Jahren und zwei Monaten geht ein Urgestein der Hertener Stadtwerke in den Ruhestand: Am 1. Juli 2011 tritt Vertriebsleiter Peter Haas die passive Phase seiner Altersteilzeit an.

1965 fing der heute 62-Jährige seine Lehre bei den Stadtwerken an. „Damals hieß der Beruf noch ganz einfach Bürokaufmann“, erinnert Peter Haas sich. „In der Ausbildung habe ich alle Stationen im Haus mitgemacht.“ So stand für die letzten Monate der zweieinhalbjährigen Ausbildungszeit auch eine Stippvisite in der Kundenberatung auf dem Lehrplan. „Da hat es mir direkt gut gefallen“, das weiß der Kaufmann noch genau. Und so ist er dort geblieben. Viele Hertener kennen den heute 62-Jährigen seit vielen Jahren. Als Kundenberater ist er fast von Anfang an in Kontakt mit den Bürgern gewesen. „Hunderte Kunden“ hat er kennengelernt in den letzten 46 Jahren, „und die allermeisten Begegnungen sind angenehm.“

Sein erster Schreibtisch stand in den 1960er Jahren noch in der Innenstadt, „da, wo heute das Glashaus ist.“ Nach einem Intermezzo im Rathaus zogen die Stadtwerke dann in den 1980er Jahren komplett an die Herner Straße. Und nicht nur räumlich hat sich der Arbeitsplatz von Peter Haas in 46 Jahren verändert. Die Liberalisierung des Strom- und Gasmarktes zum Beispiel hat den Vertrieb gründlich umgekrempelt. „Aber solche Umbrüche haben mir immer Spaß gemacht“, sagt Peter Haas. Er ist niemand, der der Vergangenheit häufig hinterher trauert. 

Trotzdem geht er „mit einem lachenden und einem weinenden Auge“ in den Ruhestand. Die Kollegen, ältere wie jüngere, wird er vermissen. „Wir sind ein tolles Team im Vertrieb.“ Die Menschlichkeit im Unternehmen hat Peter Haas in seinem Berufsleben am meisten geschätzt. Deshalb hat er sich auch aktiv für die Belegschaft eingesetzt. 25 Jahre lang war er Mitarbeitervertreter, erst im Personal- und dann im Betriebsrat. Von 1990 bis 1998 bekleidete er den Posten des Betriebsratsvorsitzenden – damals noch im Nebenamt. Danach war er bis 2010 einfaches Mitglied. Nach innen und nach außen im Gespräch bleiben – das ist das A und O für den Vertriebsleiter.

Kontaktpflege soll auch im Ruhestand ein wichtiges Stichwort bleiben: „Viele Bekannte warten schon darauf, dass ich endlich etwas mehr Zeit habe“, erzählt Peter Haas. Darunter sind auch etliche ehemalige Arbeitskollegen. Mit denen soll es dann regelmäßig auf Fahrradtour gehen: „Ich habe mir fest vorgenommen, mehr für meine Fitness zu tun.“ Und auch im Haushalt warten zukünftig einige Pflichten auf den Rentner in spe: „Meine Frau muss ja noch ein paar Jahre arbeiten.“