07. Juli 2011

Was kommt nach den Briten?

Kreistag besichtigt Elmpter Kaserne an der A52

Niederkrüchten

Was wird aus dem Gelände der britischen Kaserne inklusive ehemaligem Militärflughafen in Elmpt? Das ist eine der brennendsten Fragen für Politik und Verwaltung im Kreis Viersen. Anlass für Kreistagspolitiker und Verwaltungsspitze, sich das 900 Hektar große Areal an der Autobahn 52 kurz vor Roermond zum Auftakt der Konversionsgespräche genauer anzusehen. Die Leitung der Javelin Barracks öffnete der rund 40-köpfigen Kreis-Viersen-Gruppe mit Landrat Peter Ottmann nicht nur die Schranke am Eingang, sondern führte die Teilnehmer auch in das bis Ende der 90er-Jahre hermetisch abgeriegelte militärische Sperrgebiet mit Munitionslager, Truppenübungsplatz oder Tornado-Hangar.

Gleich zu Beginn der zweistündigen Führung machte Alistair Clark, der britische Verbindungsoffizier im Rheinland, deutlich, dass die Garnison endgültig 2016 geschlossen und das Terrain an den Bund zurückgegeben wird. Bereits 1998/1999 hat die Rhein-Armee rund 6000 Soldaten der Royal Air Force abgezogen. Zurzeit leben und arbeiten noch rund 2000 Briten in den Barracks, die als Fernmelde-Bataillone eingesetzt sind und mit den drei anderen Standorten am Niederrhein - JHQ und Südpark in Mönchengladbachbach  sowie Wildenrath - vernetzt sind. "Wir übergeben das Gelände so gut wie möglich - clean, safe and secure", übersetzte Alistair Clark die Worte eines britischen Offiziers.

Bei der Bus-Rundreise über das Kasernengelände - mit 900 Hektar annähernd so groß wie das 1996 freigegebene britische Munitionsdepot im Brachter Wald, das 1200 Hektar umfasst - sahen die Teilnehmer nicht nur den erst kürzlich erneuerten 17 Kilometer langen Stacheldrahtzaun oder die zweieinhalb Kilometer lange Start- und Landebahn. Die Briten öffneten beispielsweise auch ehemalige Munitionslager oder  Hangar, wo noch bis Anfang der 90er-Jahre Düsenjets zu militärischen Einsätzen der RAF beispielsweise ins ehemalige Jugoslawien starteten und landeten.

Die Teilnehmer bekamen auch einen lebhaften Eindruck vom guten Zustand der vielfältigen Sportanlagen (beispielsweise eine noch neue Turnhalle), von insgesamt 583 Gebäuden, Konferenz- und Maschinen-Hallen, Schwimmbad, Pubs oder vom Golf-Club mit 18-Loch-Anlage. Als plötzlich ein Reh vor den Augen der Busfahrer über die Straße in den Wald galoppierte, war allen klar, dass das Gelände nicht nur ein Filetstück in wirtschaftlich-gewerblicher Hinsicht ist, sondern auch unter touristischen und Naturschutz-Gesichtspunkten betrachtet werden muss. Das NRW-Umweltministerum hat bereits eine Kartierung durchgeführt und Biotope (Magergras) unter Schutz gestellt. Der Kreis Viersen wird - sobald die Fördermittel des Landes bereit stehen - eine Altlasten-Untersuchung beauftragen, um Erkenntnisse in Bezug auf Sanierungen zu erlangen.

Landrat Ottmann bedankte sich am Ende bei Alistair Clark und seinem Team für den freundlichen Empfang und die Bereitschaft, das Gelände vorzustellen und auf  Fragen einzugehen. "Wir stehen in einem intensiven und guten Austausch miteinander", sagte der Landrat.

www.kreis-viersen.de


Zu dieser Meldung können wir Ihnen folgendes Medium anbieten:

Elmpt

Die Mitglieder des Viersener Kreistags durften auf dem Gelände der britischen Javelin-Kaserne in Elmpt auch die Flugzeughallen besichtigen, in denen bis Ende der 90er-Jahre die militärischen Düsenjets untergestellt waren. 48 dieser bombensicheren Hangar aus Stahl und meterdickem Beton liegen verstreut auf dem 900 Hektar großen Areal. Foto: Dominic King /Abdruck honorarfrei

Herausgeber:

Kreis Viersen - Der Landrat
Axel Küppers
Pressesprecher
Rathausmarkt 3
41747 Viersen
Tel. 02162 / 39-1024
Fax 02162 / 39-1026
pressestelle@kreis-viersen.de
www.kreis-viersen.de

Diese Pressestelle ist Mitglied bei presse-service.de [www.presse-service.de]. Dort können Sie Mitteilungen weiterer Pressestellen recherchieren und per E-Mail abonnieren.