12. Juli 2011

Erste Vorbereitungen für den Trianel Windpark Borkum

Umweltschutz steht im Mittelpunkt bei Offshore-Windpark in der deutschen Nordsee

Herten/Aachen - Im August beginnt 45 Kilometer vor den ostfriesischen Inseln der Bau des Trianel Windparks Borkum, an dem die Hertener Energiehandelsgesellschaft (HEH) – eine Schwester der Hertener Stadtwerke - beteiligt ist.

„Neben den Bauvorbereitungen steht für die Windpark-Planer der Schutz der Meeresbewohner im Fokus, insbesondere der Schweinswale“, weiß Gisbert Büttner, Geschäftsführer der Hertener Stadtwerke zu berichten.

Die Windrad Fundamente werden daher während ihrer Errichtungsphase durchgängig mit einem „Unterwasser-Lärmschutz“ umkleidet. Die Ingenieure von Trianel planen mit dem sogenannten großen Blasenschleier den Lärm, der bei dem Setzen der Fundamente Unterwasser entsteht, nachhaltig zu reduzieren. Im August werden die Arbeiten auf See beginnen, bis dahin müssen an Land noch einige Vorbereitungen getroffen werden, damit der Blasenschleier dann vor Borkum auf seine Serientauglichkeit im Großeinsatz geprüft werden kann.

Nötig ist der Lärmschutz, da bei der Verankerung der Fundamente im Nordseegrund Stahlpfähle über 30 Meter tief in den Meeresboden gerammt werden müssen. Pro Windradfundament, den sogenannten Tripods, werden drei Pfähle benötigt. Die Rammschläge verursachen Schallwellen, die unter Wasser kilometerweit zu hören sein werden. Um den Schweinswalen, die sich im Bereich des Windparks befinden, die Chance zu geben, sich vom Baufeld zu entfernen, wird die Rammintensität bei Beginn der Arbeiten langsam erhöht. Denn zu viel Lärm kann bei Walen zu Orientierungslosigkeit führen, da die Meeressäuger mit dem Gehör navigieren. Dadurch könnten sie ihre Nahrung nicht mehr finden oder Fischerbooten ausweichen. „Das soll unbedingt verhindert werden“, so Gisbert Büttner weiter.

Um dies zu erreichen, wird unter Wasser eine Lärmschutzwand aus Luft – der große Blasenschleier - errichtet. Dazu wird auf dem Meeresboden ein 400 Meter langer Schlauch verlegt. In den Schlauch wird Druckluft eingeleitet, unterschiedliche große Düsen im Schlauch lassen Blasen in unterschiedlichen Größen entstehen, die einen Luftschleier bilden. Die Funktionsweise beruht auf einem einfachen physikalischen Prinzip: Der Lärm, der durch die Rammarbeiten entsteht, wird durch den Schleier gedämpft und gestreut.

„Die Erfahrungen mit dem Blasenschleier wird Trianel mit den zuständigen Behörden erörtern und allgemein, also auch für andere Windpark-Konstrukteure zugänglich machen, um zukünftig für den bestmöglichen Schutz der Schweinswale zu sorgen“, freut sich Gisbert Büttner.

An dem Windpark sind neben der Hertener Energiehandelsgesellschaft weitere 33 Stadtwerke und Regionalversorger aus Deutschland, Österreich, den Niederlanden und der Schweiz beteiligt. Der Windpark wird 45 km nördlich vor der Küste von Borkum in rund 30 Meter Wassertiefe errichtet. In der ersten Bauphase werden ab August 2011 vierzig Turbinen von Typ Areva M 5000 mit einer Leistung von je fünf Megawatt errichtet. Der Windpark soll zum Jahreswechsel 2012/13 ans Netz gehen.

Mehr Informationen unter www.hertener-stadtwerke.de

Pressekontakt: Hertener Stadtwerke GmbH, Kerstin Walberg (Pressesprecherin), Telefon: 02366/307-214, E-Mail: k.walberg@herten.de


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Info: Grafik Schallschutz TWB Trianel 07/11 [Download]