Das Fazit deckt sich mit Befragungen der Kindergartenleitungen und der Grundschulen im Kreisgebiet aus den Jahren 2009 und 2010. Die Studien ergaben, dass insbesondere folgende Kriterien für eine erfolgreiche Sprachförderung erforderlich sind: Regelmäßigkeit/Kontinuität (32 Prozent der Nennungen), Klein-gruppen/Einzelförderung (24 Prozent), Kompetenz/Fortbildung (20 Prozent), mehr Zeit/Personal (19 Prozent) und die Zusammenarbeit mit den Eltern (18 Prozent).
Diese Kriterien decken sich vielfach mit den Problemen, die die Befragten angegeben haben. So gaben 56 Prozent an, dass die unterschiedlichen Sprachdefizite problematisch sind. Weiter wurden zu wenig Personal (36 Prozent), eine mangelnde Unterstützung durch die Eltern (34 Prozent), eine unregelmäßige Anwesenheit (30 Prozent) und zu wenig fortgebildetes Personal (24 Prozent) genannt.
In dem Vortrag von Kerstin Bahrfeck-Wichitill und Katja Subellok von der Technischen Uni-versität Dortmund wurde deutlich, dass einzelne Kinder mit deutlichen Auffälligkeiten im Spracherwerb neben der allgemeinen Sprachförderung auch eine professionelle Sprachtherapie benötigen. Durch die Kombination aus erforderlichen Einzelzuwendungen mit gezielten sprachlichen Impulsen sowie einem sozialen und kommunikativen Miteinander in der Kinder-gartengruppe, wird eine tragfähige Basis dafür geschaffen, dass die Sprache sich entwickeln kann.
Der Hochsauerlandkreis hat bereits auf die Anforderungen reagiert und beabsichtigt, in seinen Berufskollegs in Arnsberg und Olsberg einen Aufbaubildungsgang „Sprache‘“ sowie weitere fachbezogene modulare Fortbildungen für Erzieherinnen anzubieten. Ein „Büro Sprache“ hat die Bezirksregierung Arnsberg eingerichtet und stellt dort vom Elementarbereich bis zur Sekundarstufe II eine Vielzahl von Informations- und Arbeitsmaterialien zur Sprachbildung zur Verfügung.
Pressekontakt: Hochsauerlandkreis, j.uhl