Pressemeldung der Stadt Bocholt

Bocholt, 01. August 2011

Rohbau der „Maria vom Troste“

Stadtarchiv präsentiert Foto des Monats August 2011

Bocholt (PID).

Im Vorfeld der Kirchenfusion in der Seelsorgeeinheit Bocholt-Süd veröffentlicht das Stadtarchiv Bocholt ein Foto vom Rohbau der Mussumer Kirche. Als man am 8. August 1949 den Grundstein zum Bau der Kirche „Maria vom Troste“ legte, erfüllte sich ein lang gehegter Wunsch der Mussumer Gemeindeangehörigen.

Schon im Jahre 1671 ließ das Weiße Stift in Bocholt auf seinem Gut Nedermollen (später Mussum Nr. 68) eine Kapelle „Unserer Lieben Frau“ errichten, die aber vermutlich nicht lange existierte. Da in jüngerer Zeit verschiedentlich in ländlichen Gebieten Kirchbauten entstanden (Spork 1933, Vardingholt 1934), kam es auf einer Versammlung des Ortsbauernstandes Mussum am 10. November 1934 zu einer allgemeinen Aussprache zu diesem Thema. Im April 1938 gab schließlich der Kirchenvorstand der zuständigen Pfarrgemeinde St. Josef seine Zustimmung zum Bau einer Kapelle in Mussum.

Der Zweite Weltkrieg verhinderte zwar einerseits weitere Bemühungen, andererseits eröffneten sich im Zuge des Neuanfangs nach 1945 neue Möglichkeiten zur Gründung einer eigenen Kirchengemeinde. Nach der Zerstörung der Pfarrkirche St. Josef wurde im Lager am Bahnhof und kurz darauf im Saal Egeling eine Notkirche eingerichtet. Zwei Jahre später nahm der neu gegründete örtliche Kapellenverein seine Arbeit auf, der den Bau eines eigenen Mussumer Gotteshauses vorantrieb. Schließlich waren es die Mussumer selbst, die in großer Zahl den Verein durch Spenden unterstützten. Durch ihre Opferbereitschaft konnte das Werk trotz der schweren Nachkriegsjahre schnell vollendet werden. Das Foto zeigt den Bauzustand der heutigen Maria-Trösterin-Kirche nach dem Richtfest im Oktober 1949, wobei der Turm noch nicht fertig gestellt ist. Dem Architekten, Dipl.-Ing. Bernhard Kösters aus Münster, kam es darauf an, dem Gebäude eine landschaftsgebundene Form zu geben, die in seiner Bauart und den verwendeten Materialien dem westfälischen Wesen entsprach. So entstand ein Gotteshaus mit rund 270 Sitzplätzen in einer Ausdehnung von 19 mal 14 Metern, das am 25. Mai 1950 durch Bischof Heinrich Roleff seine Weihe erhielt. Schon 1964 erfuhr die Kirche eine Erweiterung durch ein Querschiff und durch die Neugestaltung des Chorraumes. 1952 zum Pfarrrektorat erhoben, wurde Maria Trösterin am 1. Oktober 1955 aus der Mutterpfarre St. Josef herausgelöst und zur selbstständigen Pfarrkirche erhoben.

Wer historische Fotos über Bocholt zur Verfügung stellen möchte, kann sich gerne an das Stadtarchiv Bocholt unter Tel.: 02871/2411012 oder per Mail an wolfgang.tembrink@mail.bocholt.de wenden.

© Foto: Stadtarchiv Bocholt, Text: Wolfgang Tembrink


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Foto des Monats August 2011: Rohbau der Mussumer Kirche (Quelle: Stadt Bocholt)