Mit dem Rad auf Jobsuche

05.08.2011 | Herten

Radwerkstatt auf Ewald macht aus alten Drahteseln Fahrräder fürs Jobcenter

In der Radwerkstatt auf Ewald werden Fahrräder wieder flott gemacht, gewartet und gepflegt. Doch für die Menschen, die in dieser Bildungsmaßnahme arbeiten, ist der Job viel mehr als bloße Beschäftigung. Durch geregelte Arbeitszeiten und enge Betreuungsangebote sollen sie wieder ins „reguläre“ Arbeitsleben zurückfinden.

Nun hat sich das Aufgabenspektrum der Werkstattmitarbeiter erweitert: Flottgemachte Gebrauchträder werden in Zukunft als Leihräder dem Jobcenter zur Verfügung gestellt. So soll die Mobilität der dort Arbeitsuchenden erhöht werden.

„Mit dem Leihrad-Angebot wollen wir unsere Kunden bei der Jobsuche unterstützen. Mit dem Rad können sie zum Beispiel Praktikumsstellen auch kurzfristig erreichen. Außerdem ist Radfahren eine sehr umweltschonende und kostengünstige Möglichkeit der Fortbewegung“, erläutert Christian Bugzel, stellvertretender Bezirksstellenleiter beim Jobcenter. Neben den Leihrädern - die es direkt vor Ort gibt - bietet das Jobcenter aber auch Gutscheine für gebrauchte Räder an. „Wenn wir jemandem einen Job vermitteln und auf Dauer ein Fahrrad gebraucht wird, um die Arbeitsstelle zu erreichen, gibt’s von uns einen Gutschein für die Fahrradwerkstatt.“

Das Jobcenter an der Kurt-Schumacher-Straße und die Radwerkstatt, die von dem gemeinnützigen Verein Jugend in Arbeit getragen wird, haben schon mehrere Projekte gemeinsam realisiert. Auch die Stadt Herten hat Interesse an einer Kooperation. So sollen bald recycelte Gebrauchträder zu einem symbolischen Preis an Herten-Pass-Inhaber abgegeben werden. So profitieren nicht nur die Kunden des Jobcenters, sondern auch Bürger mit geringem Einkommen. Bürgermeister Dr. Uli Paetzel: „Ich freue mich darüber, dass auch Bürgerinnen und Bürgern, denen es finanziell nicht so gut geht, besser mobil bleiben können. Für die meisten ist der Kauf eines Fahrrads sonst nicht einfach möglich.“

Hertener, die noch einen alten Drahtesel in der Garage haben, können den jetzt spenden. Spenden sind jederzeit herzlich willkommen und werden bei Bedarf sogar abgeholt. Erreichbar sind die Mitarbeiter der Radwerkstatt unter der Rufnummer (0 23 66) 1 81 16 26 oder vor Ort: Werner-Heisenberg-Straße 14.

Hintergrund:

Seit 2009 wird die Radwerkstatt von dem in der Region bekannten gemeinnützigen Verein Jugend in Arbeit e.V. auf dem Gelände der Zeche Ewald betrieben. Als anerkannter Bildungsträger sorgt Jugend in Arbeit hier für Qualifizierungs- und Weiterbildungs-Maßnahmen. In verschiedenen Projekten werden den unterschiedlichsten Teilnehmern Qualifizierung im Bereich Handwerk und persönliche Beratung sowie Unterstützung angeboten.

So bekommen unter anderem Langzeitarbeitslose durch die Tätigkeit in der Werkstatt die Chance, wieder in einen geregelten Tages- und Arbeitsablauf zurückzufinden. Bei anderen Teilnehmern hingegen fehlt es manchmal lediglich an einer geeigneten beruflichen Qualifizierung, um auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Für diese Menschen bietet die Radwerkstatt eine handwerklich-technische Basisausbildung an. Die Teilnehmer dieser Bildungsmaßnahme lernen sowohl Fahrräder zu reparieren und zu warten, als auch eine Menge handwerkliches Können, das ihnen dann für einen erneuten Start in den ersten Arbeitsmarkt sehr nützlich ist.

Pressekontakt: Anne-Kathrin Lappe, Telefon: 0 23 66 / 303 180, E-Mail: a.lappe@herten.de



Zu dieser Meldung können wir Ihnen folgendes Medium anbieten:

Kooperation Radwerkstatt und Jobcenter