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Bei zwei Straßen mit Alleecharakter


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05. August 2011

Bei zwei Straßen mit Alleecharakter

Kreis testet Tempo 70 km/h

Kreis Unna. (PK) Die Höchstgeschwindigkeit auf Straßen außerhalb von Ortschaften ist klar geregelt: Erlaubt sind 100km/h - egal, ob die Straße breit und neu oder schmal, kurvig und abschüssig ist. Doch weil es bundesweit an Straßen mit Alleecharakter und ohne Rand- oder Seitenstreifen immer wieder zu schweren Unfällen kommt, weicht der Kreis als Straßenverkehrsbehörde für Bönen, Holzwickede und Fröndenberg versuchsweise von der Tempo 100-Vorschrift ab und startet testweise mit „Tempo 70 auf Alleen“.

 

Demnächst gilt in Fröndenberg auf der Landstraße L 881 (Palzstraße in Bausenhagen) und auf der Kreisstraße K 28 (Billmericher Weg in Altendorf) außerorts 70 km/h als Höchstgeschwindigkeit. „Wir wollen nicht warten, bis etwas passiert“, begründet Günter Sparbrod, Fachbereichsleiter Straßenverkehr den Versuch.

 

„Messungen vor der inzwischen gegenüber den Straßenbaulastträgern angeordneten Geschwindigkeitsbegrenzung haben ergeben, dass die meisten Autofahrer bei Straßen mit eng an der Fahrbahn stehenden Bäumen vorsichtig fahren und den Fuß freiwillig vom Gas nehmen. Jetzt wollen wir bei dem auf ein Jahr angelegten Versuch feststellen, ob die Zahl der Raser und Bleifußfahrer weiter sinkt“, so Sparbrod.

 

Sollte sich zeigen, dass die mit „nicht angepasster Geschwindigkeit“ durch die Alleestraßen rasenden Autofahrer weniger geworden sind, soll die Geschwindigkeitsreduzierung auf weitere Straßen mit Alleencharakter ausgedehnt werden. Dabei nimmt Sparbrod auch Bezug auf Erkenntnisse bzw. Empfehlungen von in der Verkehrssicherheitsarbeit anerkannten Institutionen wie den Unfallforschern des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft

 

Günter Sparbrod macht gleichzeitig deutlich, dass das Reduzieren der Geschwindigkeit von 100 km/h auf Tempo 70 die „Ausnahme von der Regel“ ist und sich durch bundesweit dramatische Unfallzahlen begründet. Allein 2010 starben laut Statistischem Bundesamt 724 Menschen nach einem Aufprall auf einen Baum. 601mal geschah das Unglück auf einer Straße außerhalb einer geschlossenen Ortschaft.

 

Wie der Fachbereichsleiter weiter unterstreicht, gibt es im Kreisgebiet immer wieder Wünsche nach einer Reduzierung der Geschwindigkeit von 100 km/h auf 50 oder 70 km/h, weil Bürger das Gefühl haben, es werde gerast oder eine Straße sei zu schmal. „Wenn Unfallstatistiken, Unfallanalysen und Geschwindigkeitsmessungen keine Besonderheiten ergeben und damit Fakten gegen die „gefühlte Gefahr“ sprechen, haben wir leider kaum einen Handlungsspielraum, um von gesetzlich festgelegten Geschwindigkeitsregelungen abzuweichen“, bittet der Fachbereichsleiter hier um Verständnis.

 

 

Bildzeile: Fachbereich Günter Sparbrod. Foto: Kreis Unna.




Pressekontakt: Kreis Unna - Presse und Kommunikation, Constanze Rauert, Fon 02303 27-1013, E-Mail constanze.rauert@kreis-unna.de
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