„Homestory“: Von Waschlappen und dem Gefühl, zu Hause zu sein

07.09.2011 | Herten

Neue Kunstausstellung in der Maschinenhalle Scherlebeck

Ein in Strick gefasstes Familienalbum liegt aufgeschlagen im Eingangsbereich des alten Zechengebäudes. Doch anstatt der erwarteten Fotos überrascht Künstlerin Sylvie Hauptvogel mit einer ganz anderen Technik: Sie hat die feinen Pergamentseiten mit skurrilen, spinnennetzartigen Stickereien versehen und liefert damit in ihrer Ausstellung „homestory“, die in der Zeit vom 11. September bis 2. Oktober in der Maschinenhalle zu sehen sein wird, ein ganz anderes Bild vom Daheimsein.

Die gebürtige Göttingerin, die vergangenes Jahr einen Lehrauftrag im Bereich „Textile Behausungen“ am Lehrstuhl der Architektur an der Universität Wuppertal leitete, ist gelernte Apothekerin. Künstlerisch tätig ist sie jedoch seit mehr als 20 Jahren und hat bereits zahlreiche Ausstellungen bestritten. In ihrer aktuellen Darbietung geht es um Gegenstände des Alltags, die in intimer Bedeutung zum Körper und zum eigenen Empfinden stehen: Personenwaagen, Thermoskannen, Handtücher – Gegenstände, die jeder daheim hat und die ihre eigene „homestory“ erzählen. „Meine Kunst soll Emotionen wecken, Vergessenes wachrufen“, erläutert die Künstlerin und hat sich ganz dieser Philosophie verschrieben.

Ein rustikaler Charme umgibt die Kunstwerke und berührt man die einzelnen Exponate, fühlt man sich zurückversetzt in eine weit entfernte Erinnerung. „Es kommt darauf an, was meine Werke im Menschen auslösen und welchen Bezug derjenige dazu hat“, berichtet die heutige Wuppertalerin. Ihre Stücke sollen inspirieren, Assoziationen hervorrufen und zum Nachdenken anregen. Die starke Symbolik der wärmenden Textilien vermittelt Geborgenheit und ebenso ein Gefühl von Nostalgie, wenn man die Schürzen- und Spitzenmotive betrachtet, mit denen sich die Künstlerin befasst hat. Auf diese Weise setzt sie die Thematik „Familie“ in einen neuen Kontext, animiert zu eigenen Deutungen und ruft dem Betrachter Fragmente der eigenen Kindheit zurück ins Gedächtnis.

„homestory“ soll eine Veranstaltung sein, die von ihrer Intensität lebt. Die Besucher sind herzlich eingeladen, die Beschaffenheit der „Innenleben“ –  in Wolle eingefilzte Handtücher, Decken oder Waschlappen –  zu ertasten und zu entdecken.

Die Vernissage findet parallel zu Detlef Funders Kunstprojekt „Schloppes“ am Sonntag, 11. September, um 11.30 Uhr statt. Zur Eröffnung werden kaltgestellte Häppchen aus verzierten Kühltaschen gereicht, die ebenfalls Teil von „homestory“ sind. Der Eintritt ist frei.

Öffnungszeiten
freitags und samstags 15 bis 18 Uhr
sonntags 11 bis 18 Uhr

Kunst in der Maschinenhalle
Zeche Scherlebeck
Scherlebecker Str. 260
45701 Herten

Pressekontakt: Pressestelle, Janina Dorra (Praktikantin) Telefon (0 23 66) 30 33 57 E-Mail: j.dorra@herten.de



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