Game Over – Mach’ das Spiel nicht länger mit

21.09.2011 | Herten

Glücksspielsuchtbus der Diakonie informiert die Region

Seit Anfang September fährt ein Bus der Vestischen Bus und Bahn GmbH mit einer ganz speziellen Plakatierung durch den Kreis Recklinghausen. Auf der Seite prangt ein Aufkleber zum Thema Glücksspielsucht. Doch das ist nur eine der Maßnahmen, die die Diakonie diesen Monat geplant hat, um im Bezug auf diese Sucht zu sensibilisieren. Dr. Uli Paetzel, Bürgermeister der Stadt Herten, befürwortet die Aufklärungskampagne: „Wenn ich könnte, würde ich das Glücksspielen verbieten – da bin ich rigoros.“

Es gibt 113 Spielhallen in Kreis Recklinghausen, die 1647 Spielgeräte in der Gastronomie sind noch nicht eingerechnet. Zahlreiche Internet-Cafés und der eigene Computer – Glücksspiel ist in der heutigen Zeit allgegenwärtig und gilt als anerkannte Krankheit. Bereits jede fünfte Beratung in der Fachstelle Sucht befasst sich damit. Die Diakonie bietet seit 1985 Unterstützung an und will in Zukunft verstärkt auf die Problematik des Glücksspiels hinweisen. Die Aktion „Glücksspielsuchtbus“ wurde ins Leben gerufen, um diese Sucht für die Bürgerinnen und Bürgern greifbarer zu machen.

Zusätzlich findet am Donnerstag, 29. September, ein landesweiter Aktionstag zum Thema Glücksspielsucht statt. Unter der Rufnummer (0 23 66) 10 67 31 stehen an diesem Tag in der Zeit von 10 bis 16 Uhr Experten zur Verfügung, die telefonisch Fragen zur Glücksspielsucht beantworten – selbstverständlich anonym. Neben vielen weiteren Angeboten, gibt es auch einen Informationsstand vor der Stadtbibliothek, Hermannstraße 16 in 45699 Herten, der mit entsprechender Fachliteratur aufwartet und mit einem Quiz Interesse weckt. „Ich unterstütze die Aktionen, die in diesen Wochen stattfinden, weil sie auf ein Tabu-Thema aufmerksam machen“, erklärt Uli Paetzel.

Tendenziell steige die Zahl der Glücksspielsuchtberatungen in den letzten Jahren weiter an. Immer mehr Menschen seien davon betroffen, was an der Modernisierung und Expansion der Glücksspielzentren läge, berichtet Walter Köhler, Suchttherapeut und Mitarbeiter der Fachstelle Sucht Herten im Diakonischen Werk. Ehemals heruntergekommene, düstere Spielhöllen seien nun zu hellen und freundlich eingerichteten Entertainment-Centern geworden, die mit Kinderbetreuung und freier Verpflegung locken. So entwickle sich aus der Glücksspielsucht eine Volkskrankheit, die die ganze Familie belaste. Soziale Isolation und die psychische Abhängigkeit seien häufig die Folge. „Oftmals hindert Betroffene die eigene Scham daran, offen über ihre Sucht zu sprechen“, begründet Angelika Buschmann-Rorowski aus der Suchtberatungsstelle der Diakonie.

Für weitere Informationen zur Glücksspielsucht findet am Freitag, 23. September, der „Freitagstreff“ im Gemeindezentrum der Thomaskirche statt. Von 19.30 bis 21 Uhr referiert Walter Köhler über das Thema „Wenn Spielen süchtig macht“. Im Anschluss an den einstündigen Vortrag gibt es die Gelegenheit, Fragen zu stellen oder über das Thema ins Gespräch zu kommen. Alle Interessenten sind zu diesem offenen Gruppenabend herzlich eingeladen.

Betroffene und Angehörige erfahren Unterstützung in der Fachstelle Sucht, Ewaldstraße 72, in 45699 Herten, unter der Rufnummer (0 23 66) 10 67 30 oder per E-Mail an sucht@diakonie-kreis-re.de.

Pressekontakt: Janina Dorra (Praktikantin), Telefon: 0 23 66 / 303 180, E-Mail: j.dorra@herten.de



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