Bereits seit vier Jahren migriert die Stadt Gummersbach ihre PC-gestützten Arbeitsplätzen von Windows XP und Office XP auf Linux. Bis heute wurden ca. 70% der Arbeitsplätze umgestellt und bis Ende des kommenden Jahres soll die Marke von 90% erreicht werden.
Bis zum Jahr 2007 wurden auf den PC-gestützten Arbeitsplätzen Windows XP und Office XP eingesetzt, doch aufgrund des veralteten PC-Bestandes und einem möglichen Betriebssystemwechsel hätten neben dem Austausch des gesamten PC-Bestandes auch neue Microsoft-Lizenzen für Betriebssystem und Office-Produkte beschafft werden müssen. Der Verwaltungsvorstand stimmte deshalb der Migration von Windows zu Linux-Desktops und dem Einsatz von Thin-Clients zu.
Im Serverbereich wurde ein Linux-Terminalserver HA-Cluster unter SuSE Linux mit sechs Fujitsu Primergy-Servern aufgebaut, deren Verfügbarkeit durch Heartbeat überwacht wird. Die Arbeitsplätze sind mit Fujitsu Futro Thin-Clients ausgestattet. Die Desktops der Benutzer sind derzeit mit KDE 3.5 und OpenOffice.org ausgestattet, hier findet bis Jahresende eine Umstellung auf Gnome 2.30 und LibreOffice statt. Als E-Mail/Groupware-Lösung wird die Web-basierte Anwendung Open Xchange eingesetzt. Neben LibreOffice werden Firefox als Browser, Gimp als Bildbearbeitungsprogramm sowie Hylafax als Fax-Lösung eingesetzt. Mittels Wine werden die nicht für Linux verfügbaren Fachverfahren direkt auf den Linux-Desktops bereitgestellt.
Laut internen Berechnungen konnten kurzfristig durch die Migration Kosten im investiven Bereich im mittleren 5-stelligen Bereich eingespart werden. Langfristig sind noch höhere Einsparungen zu erwarten, da keine Kosten mehr für Betriebssystem und Office-Produkte anfallen werden. Lediglich die Lizenzen der Citrix-Server, die immer noch für diverse Windows-basierte Anwendungen betrieben werden müssen, müssen dauerhaft erneuert werden.
Die erforderlichen Schulungen für den Linux-Desktop sowie OpenOffice wurden hausintern ohne Zusatzkosten vorgenommen. Bis Ende nächsten Jahres soll das Ziel erreicht werden, 90% der Arbeitsplätze auf Linux zu migrieren. Die restlichen Arbeitsplätze werden aufgrund der Anforderungen vor Ort weiter mit Microsoft-Betriebssystem arbeiten.