Wo darf ich im „verkehrsberuhigten Bereich“ parken?

04.10.2011 | Herten

Die Kinderfreunde der Stadt Herten klären auf

Falsch parkende Autos sind ein großes Sicherheitsrisiko für Kinder. Die ruhenden Wagen versperren die Sicht aufs Straßengeschehen und machen es den jungen Mitmenschen schwer, die Verkehrssituation zu überblicken. Zusätzlich werden sie von Autofahrern zwischen den stillstehenden Fahrzeugen schnell übersehen. Die Hertener Kinderfreundinnen Beate Kleibrink und Svenja Hary klärten letzte Woche an einem Informationsstand in der Nesselrodestraße über diese Problematik auf.

Die Nesselrodestraße in Herten ist ein „verkehrsberuhigter Bereich“. Obwohl die gesetzliche Definition das Parken nur auf gekennzeichneten Flächen vorschreibt, halten sich die Wenigsten daran. Der Grund dafür ist meist Unwissenheit. „Die Gefahren für Kinder sind groß. Denn die hintereinander parkenden Fahrzeuge erscheinen wie eine Mauer, über die kein Kind hinweg sehen kann“, beschreibt Beate Kleibrink das Risiko. „Ihnen bleibt nichts anderes übrig, als sich hindurch zu winden – und plötzlich auf der Fahrbahn zu stehen.“

Um diese Gefahren Erwachsenen und Kindern zu vermitteln, hat Beate Kleibrink in Zusammenarbeit mit Wolfgang Döring, dem Teamleiter Verkehr des Ordnungsamts und Lydia Schäfers, aus dem Bereich Verkehrsplanung, eine anschauliche Informationsbroschüre erstellt. Was ein „verkehrsberuhigter Bereich“ ist und wo der Unterschied zu einer „Spielstraße“ liegt, in welcher Fahrzeugen die Durchfahrt komplett untersagt ist, erklären die leuchtend gelben Flyer ganz genau und berufen sich dabei auf die Straßenverkehrsordnung. In einem „verkehrsberuhigten Bereich“ darf man ausschließlich Schritttempo fahren. Außerdem ist es verboten, auf anderen Flächen als den dafür vorgesehenen zu parken, um Gehwege, Kreuzungen und Einfahrten nicht zu blockieren. Damit berichtigen die Kinderfreunde die weitverbreitete Annahme, dass ein „verkehrsberuhigter Bereich“ sich lediglich durch eine angepasste Fahrtgeschwindigkeit auszeichne.

Parkplatzmangel ist in der Nesselrodestraße an der Tagesordnung. Es ist keine Seltenheit, dass eine Familie bis zu drei Fahrzeuge besitzt, manchmal kommt noch ein Dienstwagen hinzu. Eine Anwohnerin verrät, dass sie sich gelegentlich selbst dabei ertappe, lieber in Hausnähe zu parken, als im vorgesehenen Carrée oder auf dem Stellplatz. Der Weg sei kürzer. Dass dies kein Einzelfall ist, stellt die Kinderfreundin Beate Kleibrink schnell fest.

Kinder bringt das Falschparken in eine sehr gefährliche Situation, aber auch die Autofahrer selbst sind mit diesem Problem konfrontiert. Durch die begrenzte Sicht ist es schwer, dem Gegenverkehr auszuweichen und angemessen schnell zu reagieren, wenn Gegenstände oder Menschen plötzlich auf der Fahrbahn auftauchen. In einem „verkehrsberuhigten Bereich“, der grundsätzlich für Kinderspiele freigegeben ist, muss damit gerechnet werden. „Es geht vor allem um gegenseitige Rücksichtsnahme, Eigenverantwortung und dem Respekt aller Verkehrsteilnehmer untereinander“, betont Wolfgang Döring und weist so auf einen Konflikt hin, der für reichlich Unmut zwischen den Anwohnern sorgt.

„Alle Bewohner haben etwas von dem Leben in einem ‚verkehrsberuhigten Bereich’“, fasst Beate Kleibrink am Ende des Infotages zusammen. „Es gibt wenig Verkehr, keine große Lärmbelästigung und auch wenige Abgase.“

Bei dem Besuch der Nesselrodestraße handelt es sich um eine Veranstaltungsreihe, die Erwachsenen und Kindern näher bringen soll, wie sie sich im Straßenverkehr richtig verhalten. Weitere Stationen der Aufklärungskampagne sind die Siedlung Freiwiese, der Danziger Ring, das Waldviertel und die Straße Am Alten Depot. Allein am ersten Stand in der Nesselrodestraße erreichten die Kinderfreunde 170 Haushalte.

Pressekontakt: Anne-Kathrin Lappe, Telefon: 0 23 66 / 303 180, E-Mail: a.lappe@herten.de



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Kinderfreunde: Parken im verkehrsberuhigten Bereich (1)

Kinderfreunde: Parken im verkehrsberuhigten Bereich (2)