12. Oktober 2011

"Der Kreis hat seine Hausaufgaben gemacht"

Landrat Ottmann sieht drastischen Bevölkerungsrückgang in Viersen mit Sorge

Kreis Viersen

„Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen.“ Mit diesen Worten reagiert Landrat Peter Ottmann auf die Kritik des Viersener CDU-Politikers Fritz Meies. Meies, auch Mitglied im Düsseldorfer Regionalrat, hatte Ottmann mangelnde Aktivität zur Verhinderung des starken Bevölkerungsrückgangs insbesondere in Viersen vorgeworfen . „Es ist immer einfach und ein Zeichen von Hilflosigkeit, von eigenen Versäumnissen abzulenken“, sagt Ottmann mit Blick auf den Parteikollegen.

Dabei ist laut Ottmann die Erkenntnis nicht neu, dass die Bevölkerung in der Stadt Viersen deutlich mehr zurückgeht als in allen anderen Städten und Gemeinden des Kreisgebietes. Noch im Sommer vorigen Jahres hatte Ottmann auf den überproportional starken Bevölkerungsrückgang in Viersen aufmerksam gemacht und die Stadtväter aufgefordert, sich darüber kritisch Gedanken zu machen. 

Das Ergebnis der Wanderungsmotivbefragung, die der Kreis 2010 durchgeführt hat, zeigt laut Ottmann deutlich die Chancen für den Kreis. Natur und Landschaft werden als Lagevorteil angesehen; hinzu kommen vergleichsweise niedrige Grundstücks- und Immobilienpreise, gute Wohnangebote sowie sehr gute Werte bei „weichen Standortfaktoren“ (kulturelles Angebot, Kindergartenplätze, Einkaufsmöglichkeiten etc.) und ein hohes Maß an Familienfreundlichkeit.

Um Wanderungsverluste zu vermeiden, bedarf es seitens der Stadt Viersen Antworten auf folgende fünf  Fragen:

  • Gibt es ein schlüssiges Entwicklungskonzept für diese Stadt aus einem Guss?
  • Gibt es attraktive Wohngebiete, um die Bevölkerung hier zu halten und neue Menschen zu gewinnen?
  • Ist die Infrastruktur für Familien in ausreichendem Maße geschaffen?
  • Sind die innerstädtischen Verkehrsprobleme gelöst?
  • Will die Stadt eine Verbesserung des Schienenpersonen-Nahverkehrs und hat sie hierzu eine klare Position?

„Dies sind Fragen, auf die die Stadt selbst eine Antwort geben muss oder besser in den letzten 20 Jahren schon hätte geben müssen“, sagt Landrat Ottmann.

Der für 2025 prognostizierte Zuwachs in Düsseldorf von 60.000 Einwohnern ist in hohem Maße das Ergebnis einer bundesweit zu beobachtenden Wanderungsbewegung vom Land in die Stadt. Die von Fritz Meies gezogene Schlussfolgerung trägt dem nicht Rechnung. Entscheidend sei für das Umland, für Bürgerinnen und Bürger attraktiv zu sein und zu bleiben. "Dabei sind andere Städte und Gemeinden im Kreis Viersen offensichtlich erfolgreicher als die Stadt Viersen."

Was die regionale Verknüpfung betrifft, ist der Kreis Viersen laut Ottmann besser unterwegs, als es offensichtlich  Fritz Meies bekannt ist. Ob es die Initiative Regio-Bahn, der zweigleisige Ausbau der Strecke Dülken-Kaldenkirchen, die Einbindung in die Initiative Metropolregion Rheinland oder anderer Felder der überregionalen und interkommunalen Zusammenarbeit betrifft, hat der Kreis für die Zukunftsentwicklung seine Hausaufgaben gemacht. Ottmann: „Am Kreis wird ein Bevölkerungszuwachs auch in der Stadt Viersen sicher nicht scheitern.“

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Ottmann gut

Appelliert an die Viersener Stadtväter, den Bevölkerungsrückgang kritisch zu hinterfragen: Landrat Peter Ottmann. Foto: Alois Müller / Abdruck honorarfrei

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