27. Oktober 2011

25 Jahre alarmbereit

Leistelle: Das digitale Zeitalter hat die Meldezentrale längst erreicht

Kreis Viersen

25 Jahre Leitstelle des Kreises Viersen: Dieses Jubiläum hat die 18-köpfige Crew um Michael Oyen (55) im zweiten Obergeschoss der Viersener Feuer- und Rettungswache bewährt zurückhaltend begangen. „Wir sind da, wenn es brennt, ein Unfall passiert  oder  Mensch oder Tier in Not geraten sind – das ist unser Job“, sagt der Leiter der Einrichtung an der Viersener Gerberstraße 3. Anders ausgedrückt: In allen Belangen, wo es um Feuerwehr, Rettungsdienst, Krankentransport und Katastrophenschutz geht, sind die Männer von der Leitstelle „auf Sendung“. 

„Aufgabe ist die Entgegennahme der Notrufe über die 112 und die Alarmierung der Einheiten von Rettungsdienst, Feuerwehr und Katastrophenschutz für alle neun Städte und Gemeinden des Kreises Viersen.“ So steht es in der Aufgabenbeschreibung  der Leitstelle. Dahinter steckt freilich eine ganze Welt. „Von  verletzten Tieren im Straßengraben über fallengelassene Fieberthermometer, falsch verabreichte Medikamente, den leeren Akku im Rollstuhl  bis hin zum Großbrand und zur Katastrophe – wir kümmern uns drum“, beschreibt Michael Oyen den turbulenten Alltag in der Leitstelle.

Die Stelle ist nicht nur Notrufzentrale; sie ist Meldekopf, dient der Einsatzleitung, alarmiert die Behörden, koordiniert die Einsätze der Rettungshundestaffel, Notärzte, Notfallseelsorger, schafft bei Bedarf  Kontakt zu den Leitstellen in den Niederlanden, und und und. Michael Oyen, der seit fünf Jahren die Leitstelle leitet, sagt: „Unsere 16 Disponenten nehmen im Jahr ca. 40.000 Notrufe entgegen. Hinzu kommen ca. 80.000 normale Hilfeersuchen.“ Zum Vergleich: 1987, im ersten Jahr, waren es deutlich unter 10.000 Notrufe.

Das digitale Zeitalter hat längst auch in der Leitstelle  des Kreises Viersen Einzug gehalten. Im Juni 2011 ist eine neue Kommunikations- und Dokumentationstechnik in Betrieb genommen worden, für die der Kreis rund eine Million Euro investiert hat. Alarmierungen und Funk können   dadurch sowohl analog als auch digital erfolgen. Bis Mitte 2012  werden wir voraussichtlich eine neue Infrastruktur für die digitale Alarmierung aufbauen“, sagt Michael Oyen. Kosten: ca. 300.000 Euro. Und das Thema Digitalfunk spielt bereits in die Jahre 2012 und 2013 hinein, wenn die Leitstelle an die digitale Vermittlungsstelle des Landes in Düsseldorf angeschlossen wird.

Ganz andere Perspektiven hatten Amtsleiter Friedrich Delbeck, Beigeordneter Dr. Friedrich Sembdner, Kreisbrandmeister Heinz-Josef Dresen und der Viersener Feuerwehr-Chef Walter Woters im Jahre 1984, als es darum ging, eine Kreisleitstelle zu planen. Das Quartett hatte vor Augen, eine gemeinsame Leitstelle vom Kreis und der  Funk- und Fernmeldezentrale der Viersener Feuerwache an der Rektoratstraße zu installieren. Im Herbst 1986 war es schließlich so weit: Die Leitstelle ging mit zwei Notrufabfrage- und Funkplätzen in Betrieb. „Mit Ausnahme der Ortsteile Kempen-Tönisberg und Tönisvorst-St.Tönis waren kreisweit alle Notrufe dieser Leitstelle aufgeschaltet“, erinnert sich Manfred Joppien, Abteilungsleiter Bevölkerungsschutz beim Kreis Viersen.  Alle Kreis-Feuerwehren sowie die Einsatzkräfte der Rettungswachen wurden  bereits damals zentral über die Leitstelle alarmiert.

15 Jahre operierte die Leitstelle von der Rektoratstraße aus. Im Anschluss ging es 2001 in die neue Feuer- und Rettungswache der Stadt Viersen an der Gerberstraße. Doch egal wo, egal wann, egal mit welchem technischen Equipment – eines ist fürs Leitstellen-Team gleich geblieben: Wenn ein Mensch im Kreis Viersen die 112 wählt und in Not geraten ist, dann werden die Ärmel hochgekrempelt, dann ist schnelles Handeln, ruhiges Blut und volle Konzentration angesagt. Michael Oyen: „Der Auftrag ist der gleiche geblieben. Das wird auch beim 50-jährigen Bestehen so sein.“


Hinweis an die Redaktionen:
Leitstellen-Leiter Michael Oyen steht unter Tel. 02162/101870 oder michael.oyen@kreis-viersen.de
für Fragen oder Interviewwünsche gerne zur Verfügung.


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Oyen

40.000 Notrufe im Jahr, aber der Daumen ist immer oben: Leitstellen-Leiter Michael Oyen (M.) mit seinen Kollegen, Dienstgruppenleiter Michael Fothen (l.) und System-Administrator Heinz-Georg Lenssen. Foto: Axel Küppers / Abdruck honorarfrei

Leitstelle alt

Ein Bild aus den Anfängen: So sah die erste Leitstelle des Kreises Viersen im Jahre 1986 an der Viersener Rektoratstraße aus. Foto: Kreis Viersen / Abdruck honorarfrei

Herausgeber:

Kreis Viersen - Der Landrat
Axel Küppers
Pressesprecher
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Tel. 02162 / 39-1024
Fax 02162 / 39-1026
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