Iserlohn.
Kann der Abriss und Neubau von Wohngebäuden an gleicher Stelle als Bestandsersatz eine sinnvolle Variante der Sanierung sein? Mit dieser Frage hat sich Prof. Dr. Anton Maas von der Universität Kassel und Vorstandsvorsitzender des Zentrums für Umweltbewusstes Bauen e.V. im Rahmen einer Studie über den Bestandsersatz als Variante der energetischen Sanierung befasst. Die im Auftrag des Bundesverbandes Baustoffe-Steine und Erden e.V. aufgestellte Studie benennt Einflussgrößen, die in eine Investorenentscheidung einfließen können, ob und wann der Bestandsersatz eine sinnvolle Variante der Sanierung darstellt. Weiterhin wird der Handlungsbedarf hinsichtlich künftiger Förderrahmenbedingungen und anstehender Forschungsfragen aufgezeigt.
Die energetische Sanierung von Gebäuden leistet einen wichtigen Beitrag zur Minderung von Treibhausgasen und hat eine hohe Bedeutung für die Klimaschutzpolitik. Zugleich erfordert das nachhaltige Bauen eine integrierte Betrachtung ökologischer, sozialer und wirtschaftlicher Aspekte, die unter anderem seniorengerechtes Wohnen und städtebauliche Aufwertung in sich vereint.
Vor diesem Hintergrund kann der Bestandsersatz, also der Abriss und Neubau von Wohngebäuden an gleicher Stelle, eine sinnvolle Variante der Sanierung sein. Dies gilt vor allem für Wohnungsbestände aus den 50er und 60er Jahren, die erhebliche strukturelle Defizite aufweisen. Eine wichtige Aussage der Studie lautet, dass Wahlfreiheit und Technologieoffenheit bei den Sanierungsmaßnahmen besteht. Ebenso bedeutsam ist, dass der Bestandsersatz gleichberechtigt mit in die Struktur der KfW-Förderprogramme einbezogen wird.
Prof. Dr. Anton Maas wird die Ergebnisse seiner Studie im Rahmen der Vortrags- und Diskussionsveranstaltung "Ich war ein Altbau" am Donnerstag, 17. November, im BiTS-Auditorium am Reiterweg 26 b vorstellen. Beginn der Veranstaltung, die von Gisela Steinhauer moderiert wird, ist um 18.30 Uhr. Der Eintritt ist frei.
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