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Klimaschutzflagge für Bädergesellschaft

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11. November 2011

Klimaschutzflagge für Bädergesellschaft

Hallenbad mit Passivhauskonzept

Kreis Unna. (PK) Der Kreis Unna hat die Stadtwerke Lünen als elfte Institution am 10. November mit der Klimaschutzflagge der Landesarbeitsgemeinschaft Lokale Agenda 21 (LAG 21) ausgezeichnet.

 

Mit der Weitergabe der Flagge an die Stadtwerke Lünen würdigte der Kreis Unna, vertreten durch Dipl. Ing. Ludwig Holzbeck, im Rahmen seiner Klimaschutzinitiative das große Engagement bei dem Umbau des Lippe-Bades zum ersten öffentlichen Hallenbad im Passivhauskonzept.

 

Die energetische Altbausanierung ist ein aktuelles Thema für Politik und Bevölkerung, dass nicht nur für private Wohngebäude und Firmenbauten aller Art von Bedeutung ist, sondern auch für öffentliche Gebäude. In den rund 3.500 Hallenbädern in Deutschland schlummert noch ein enormes Energieeinsparpotenzial.

 

Vor dem Hintergrund der aktuellen Diskussion zur Energieeinsparung durch Altbausanierung, haben die Stadtwerke Lünen mit ihrer Tochtergesellschaft, der Bädergesellschaft Lünen mbH, als beispielhaftes Projekt mit dem Umbau des Lippe-Bades das erste öffentliche Hallenbad im Passivhauskonzept realisiert.

 

Zur Motivation erklärte Geschäftsführer Dr. Achim Grunenberg, dass künftig durch den Umbau im Vergleich zum EnEV-Standard bei einem normalen Neubau rund 50 Prozent an Endenergie eingespart werden soll. Damit sollen jährlich Energiekosten bis zu 200.000 Euro entfallen. Genauen Aufschluss dazu wird das betriebsbegleitende Monitoring geben, dessen Ergebnisse von der Fachwelt mit großem Interesse erwartet werden. Zugleich ist das Lippe-Bad damit ein Umwelt-Innovationsprojekt des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) geworden.

 

Darüber hinaus sind, neben dem Bereich Energie, erhebliche Einsparungen auch bei Wasser, Abwasser und den damit verbundenen Umweltbelastungen möglich. Ermöglicht werden diese Einsparpotentiale im Wesentlichen durch verschiedene Maßnahmen. Sie werden in dem über 100 Seiten starken Endbericht „Integrale Planung für die Realisierung eines öffentlichen Hallenbades mit Konzepten der Passivhaustechnologie“ ausführlich dargestellt und berechnet.

 

Der Schwerpunkt der Maßnahmen liegt in einer verbesserten Wärmedämmung an der Gebäudehülle und einer Dreifach-Verglasung. Insbesondere wurde auf die konsequente Vermeidung von Wärmebrücken geachtet. Zusätzlich wurden aber auch Tageslichtnutzung und Beleuchtung optimiert und eine mechanische Belüftung eingesetzt.

 

Im Bereich Wassernutzung wird zur Badewasseraufbereitung das Ultrafiltrationsverfahren mit optimierter Hydraulik und Pumpsystemen genutzt. Bei der Energieversorgung wird eine kreislaufgebundene Wärmerückgewinnung gegenüber extern zugeführter Energie favorisiert. Es wurden Fotovoltaikanlagen mit 110 kW Spitzenleistung aufgebaut und die Strom- und Wärmeversorgung wird über die gekoppelte Erzeugung mittels eines mit Biogas betriebenen Blockheizkraftwerkes (BHKW) bewerkstelligt. Zur weiteren Effizienzsteigerung wird die Abgaskondensationswärme des BHKW zur Beckenwassererwärmung genutzt. Nur zur Absicherung der Versorgungssicherheit und zur Bedarfsdeckung bei Leistungsspitzen ist das Lippe-Bad an das Fernwärmenetz der Stadtwerke angebunden.

 

Der hohe betriebswirtschaftliche und umweltschützende Vorteil basiert auf zwei Säulen. Erstens die technisch optimierte Reduzierung des Endenergiebedarfs durch Gebäudehülle, Warmwasserbereitstellung, Lüftung usw. und zweitens durch die Art der Bereitstellung der Primärenergie, wie oben dargestellt durch regenerative Energien und das BHKW.

 

Während ein Hallenbad nach Standard der Energieeinsparverordnung (EnEV) noch 747 kwh/(m2/a) Primärenergiebedarf hat, benötigt das Lippe-Bad in Passivhausstandard nur noch 391 kwh/(m2/a).

 

Dem Projekt liegt eine solide Voruntersuchung zu Grunde. Diese wurde mit freundlicher Unterstützung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) gemeinsam mit dem Passivhaus Institut Darmstadt erarbeitet. In einem integrierten Planungsprozess über alle Gewerke wurde dann die erstmalige Realisierung eines öffentlichen Passivhaus-Hallenbades ermöglicht.

 

Dieses Innovationsprojekt wurde Dank der fördernden Unterstützung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), des Ministeriums für Wirtschaft, Mittelstand und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen (mwme.nrw) und des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) ermöglicht. Die DBU erhofft sich von dem Projekt eine Initialzündung für den entsprechenden Umbau weiterer Bäder in ganz Deutschland und den Kreis Unna, sowie die Lokale Agenda 21 viele Nachahmer in der Region und im Land.

 

Bildzeile: Ludwig Holzbeck vom Kreis (r.) überreichte die Klimaschutzflagge des Kreises an Vertreter der Stadtwerke Lünen. Foto: Kreis Unna




Pressekontakt: Kreis Unna - Presse und Kommunikation, Constanze Rauert, Fon 02303 27-1013, E-Mail constanze.rauert@kreis-unna.de
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Klimaschutzflagge Stadtwerke Lünen


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