Montag Morgen in der Eugen-Haas-Halle kurz vor 10: Bereits seit über einer Stunde baut ein Team des Südwestrundfunks (SWR) Kameras auf, testet die Ausleuchtung, macht Stellproben, Produktionsleiter Thomas Braml spricht mit Moderatorin Christine Emmerich ein paar Eckpunkte durch. Alles ist bereit für das Interview mit einem der ganz Großen im deutschen Handball vor. Punkt 10 Uhr ist es dann soweit: Heiner Brand, Gummersbacher Urgestein und Handballlegende betritt die Halle, nach einer kurzen Begrüßung geht es gleich zur Sache.
Titel der Sendung: "Ich war dabei", das Thema ist die lebensbedrohliche Verletzung, die sich Ausnahme-Handballer Jo Deckarm, damals Spieler für den VfL Gummersbach, 1979 beim Halbfinal-Rückspiel im Europacup der Pokalsieger gegen Banyasz Tatabanya in Ungarn zugezogen hat. Deckarm war damals im Sprung mit seinem Gegenspieler Lajos Panovics zusammengeprallt, hatte das Bewusstsein verloren und war mit voller Wucht auf den Betonboden der Halle aufgeschlagen.
Heiner Brand schildert den Augenblick des Unfalls und den schlimmen Minuten, Stunden und später Monaten danach. Die Fassungslosigkeit des Teams, das Bangen um Leben und Gesundheit des Mannschaftskameraden und dann die Gewissheit: Jo Deckarm würde durchkommen, aber es sollte lange Zeit brauchen, bis er sich ins Leben zurückgekämpft hat. Wenn Brand erzählt, ist es ein bisschen so, als würde man die dramatischen Ereignisse von damals nacherleben. "Diese Geschichte hat mich sehr geprägt", sagt der ehemalige Bundestrainer, "ich habe viel gelernt von Jo und seinem eisernen Willen und Durchhaltevermögen."
Nach einer knappen halben Stunde ist das Gespräch "im Kasten", Heiner Brand verabschiedet sich, das SWR-Team baut seine Ausrüstung ab und macht sich auf die Heimreise nach Saarbrücken, der Heimatstadt Joachim Deckarms. Das Gespräch mit Brand wird Anfang Dezember im SWR-Fernsehen zu sehen sein, der genaue Sendetermin steht noch nicht fest.