18. November 2011
Niederrhein
Der Baumaschinenlärm an der Schwalm im Zentrum Wegbergs ist verstummt. Intensiv untersuchen Mitarbeiter des Schwalmverbands und der Firma Erd- und Wasserbau Niederrhein (ERWA) ein armdickes Kabel und versuchen, die Leitung zu identifizieren. Glücklicherweise versteht der Führer des 23-Tonnen-Baggers, Hans Dick, sein Handwerk und hat nur vorsichtig die Tonabdeckung des Kabels angekratzt. Klaus Reuters, der Geschäftsführer der Firma ERWA aus Brüggen, ist beruhigt. Reuters: "Nicht auszudenken, welche Kosten und Folgen eine Beschädigung des Kabels verursacht hätte." Weder bei der Stadt noch beim Energieversorger kennt man die Leitung. Letzte Chance ist die Telekom. Roland Otlewitz vom Schwalmverband führt eilige Telefongespräche.
Bei dem Projekt handelt es sich um die Renaturierung eines etwa 100 Meter langen Bereichs der Schwalm im Ortskern. "Der grabenartige Flussverlauf wird nach den Planungen des Landschaftsarchitekturbüros Hermanns aus Niederkrüchten und des Schwalmverbands naturnah gestaltet", sagt Otlewitz. In der Flussmitte entsteht eine Insel, die über Trittsteine erreicht werden kann. Otlewitz: "Baumstämme und Findlinge beleben die Schwalm ökologisch und verändern sie optisch." Die Gestaltung der Uferzonen ermöglicht es Besuchern, das Wasser und die Lebewesen darin zu erleben. Holzbänke auf beiden Seiten des Flusses bieten ein Panorama über die neugeschaffene Aue und laden zum Verweilen ein. "So soll dieser Teil der Schwalm für Bewohner und Besucher der Stadt Wegberg zum Erlebnisbereich werden", sagt Karl-Wilhelm Kolb vom Naturpark Schwalm-Nette.
Mit dem Konzept „Wassererlebnis Schwalm“ hat sich Wegberg 2009 an den Naturpark gewandt, um eine Förderung im Rahmen der Naturparkschau zu erreichen. Nach Prüfung wurde schnell klar, dass die Fördermittel in Höhe von 45.000 Euro nicht ausreichen. Gesamtkosten von über 100.000 Euro wurden kalkuliert. Auf Nachfrage erklärt Karl-Wilhelm Kolb: "Durch die Zusammenarbeit mit dem Schwalmverband, der mit der Maßnahme gleichzeitig die von der EU geforderte ökologische Verbesserung dieses Abschnittes realisiert, konnten bei NRW weitere Zuschüsse gewonnen werden."
Dank der finanziellen Unterstützung durch NRW und die Zusammenarbeit von Naturpark Schwalm-Nette, Schwalmverband und Wegberg ist die Umsetzung möglich. In Zeiten knapper Mittel ein gutes Beispiel für Synergie", so Karl-Wilhelm Kolb.
Roland Otlewitz ist dann doch erfolgreich. Nach einigem Hin und Her erreicht er den zuständigen Mitarbeiter. Inzwischen laufen die Motoren der Baugeräte wieder. Telekom-Mitarbeiter Matthias Weinand hat schnell reagiert und eine Verlegung des Kabels in den künftigen Rad- und Gehweg veranlasst. Jetzt hoffen alle Beteiligten, dass im Untergrund nicht noch weitere Überraschungen schlummern. Die wasserbaulichen Arbeiten sollen bis Ende des Jahres abgeschlossen sein. Kolb: "Schließlich soll es im Jahr der Naturparkschau in der Aue wieder grünen."
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Wassererlebnis Schwalm
Roland Otlewitz vom Schwalmverband, Klaus Reuters von der Firma ERWA und Tim Prüver vom Schwalmverband (v.l.)vor dem Bagger in Wegberg an der Schwalm.
Foto: Karl-Wilhelm Kolb, Naturpark Schwalm-Nette - Abdruck honorarfrei
Wassererlebnis Schwalm - 2
Der grabenartige Verlauf der Schwalm verschwindet in Wegberg. Die Firma ERWA gestaltet das Flußbett neu.
Foto: Karl-Wilhelm Kolb/Naturpark Schwalm-Nette.
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