Eine weitere Stütze in der Notfallversorgung

Der Mediziner Guido Hullmann ist seit 1. Oktober Ärztlicher Leiter Rettungsdienst (ÄLR) für den Kreis Viersen. Zum ersten Mal steht ein medizinischer Ansprechpartner für die Arbeit der Rettungsdienste und Notärzte im Kreisgebiet zur Verfügung. Der Anästhesist vom Allgemeinen Krankenhaus Viersen bezieht dienstags nachmittags sein Büro im Kreishaus. „Ich werde für drei Stunden pro Woche vom AKH ausgeliehen“, sagt der Facharzt mit der Zusatzqualifikation Intensiv- und Notfallmedizin. In die vertragliche Vereinbarung mit dem Kreis ist neben der AKH Viersen auch das Hospital zum Heiligen Geist Kempen eingebunden.

Die Aufgabe des Ärztlichen Leiters ist es, gemeinsam mit den Trägern der Rettungswachen und den Notärzten der Standort-Krankenhäuser die Qualität des Rettungsdienstes kontinuierlich zu verbessern. Deshalb sind die ersten Ansprechpartner im Kreis Viersen für Hullmann die fünf Rettungswachen in Kempen, Nettetal, Schwalmtal, Viersen und Willich sowie die sechs Notarztstandorte in den gleichen Kommunen sowie in St. Tönis. „Vor Ort leisten die Kollegen hervorragende Arbeit“, sagt Guido Hullmann. „Aber durch Vernetzung und intensiven, regelmäßigen Austausch wollen wir gemeinsam die Standards im Rettungsdienst zum Wohle unserer Patienten überprüfen und möglichst noch verbessern.“ Wie sinnvoll dies im Rettungswesen ist, weiß der Anästhesist aus eigener Erfahrung: Seit zehn Jahren ist der 46-jährige Süchtelner im Rettungsdienst aktiv, hat die Qualifikationen zum Leitenden Notarzt und ärztlichen Leiter im Rettungsdienst.

In einem Krefelder Krankenhaus, für das Hullmann bis vor drei Jahren arbeitete, organisierte er mit Polizei, Rettungsdienst und anderen Organisationen das Katastrophen-Management -Erfahrungen, auf die der Mediziner bei seiner neuen Aufgabe zurückgreifen kann. Die kommenden Wochen möchte er nutzen, um Kontakte im Kreisgebiet zu knüpfen. „Da habe ich noch Nachholbedarf“, sagt Hullmann. 

Hintergrund:

Guido Hullmann ist dienstags, 13 bis 16 Uhr, im Zimmer 1139C des Viersener Kreishauses erreichbar, Telefon 02162/391331; E-Mail: guido.hullmann@kreis-viersen.de

Bislang war im Kreis Viersen diese Funktion nicht besetzt; der Vertrag mit den beiden Krankenhäusern ist zunächst bis Ende 2012 befristet. Alles deutet derzeit aber darauf hin, dass der Gesetzgeber in 2012 in der Novelle zum Rettungsgesetz NRW die Einrichtung der Stelle eines ÄLR gesetzlich fordern wird.

www.kreis-viersen.de