Rathausumbau: Kein Luxus, dafür aber behindertengerecht und energiesparsam

25.01.2012 | Herten

Rückzug für Ende Februar geplant

Handwerker Aydin Cavus schweißt die letzten Linoleumbahnen zusammen - in den meisten Büros ist der Fußboden fertig. Ende Februar ziehen die Rathausmitarbeiter wieder in die sanierten Räumlichkeiten an der Kurt-Schumacher-Straße. Doch die Fußböden sind eine der wenigen Veränderungen, die den Rathausbesuchern direkt auffallen werden. „Die meisten Sanierungsarbeiten verbergen sich in den Wänden und Leitungen“, erläutert Projektleiter Peter Brautmeier.

Leichtere Wege für Rollstuhlfahrer

„Ich möchte noch mal ganz deutlich sagen, dass wir nicht saniert haben, um das Rathaus zu verschönern“, betont Peter Brautmeier. Vielmehr ging es immer um eine energetische Verbesserung und um einen barrierefreien Ausbau. „Im Sommer ließen sich in den meisten Räumen die Heizungen nicht mehr ausstellen, im Winter saßen die Mitarbeiter dafür mit Handschuhen bei 16 Grad im Büro“, erinnert sich Brautmeier. Für Menschen mit Handicap sei der Besuch des Rathauses oftmals ein Kraftakt gewesen. „Wenn man im Rollstuhl sitzt, ist es fast unmöglich, eine große Eingangstür mit der Hand zu öffnen. Besucher mit größeren Rollstühlen haben sich in der engen Aufzugtür verkeilt und kamen nicht weiter - ein Zustand, den wir beseitigen mussten“, findet Peter Brautmeier.

Weniger Energieverlust durch neue Fenster und Türen

Energiesparen ist angesagt im sanierten Rathaus: Die Lampen in den Fluren schalten sich automatisch ab, wenn niemand den Gang betritt. So genannte „Kältebrücken“ hinter den Heizungskörpern, wurden zugemauert und die Heizkörper davor gesetzt. So strahlt die Heizluft nur noch nach innen. Neue Fenster, Türen und eine Innendämmung der Außenwände sorgen dafür, dass weniger Energie verloren geht.

Teeküchen sollen private Stromfresser ersetzten

„Ganz schöner Luxus“, mag man denken, wenn man die futuristischen Handtrockner in den WC-Räumen sieht. Doch die Handgeräte, die man auch von anderen öffentlichen Einrichtungen kennt, verbrauchen 80 Prozent weniger Strom, als die herkömmlichen „Warmluftpuster“. Zudem sind sie hygienischer und schonen die Ressourcen, weil keine Papierhandtücher gekauft und entsorgt werden müssen. „Außerdem ist das eine Arbeitserleichterung und Zeitersparnis für die Reinigungskräfte, die nun nicht mehr täglich Papier nachlegen müssen“, weiß Peter Brautmeier. Die Reinigungsdamen werden sich in Zukunft nämlich auch um die Teeküchen kümmern. „Hier stellen wir Wasserkocher, Kühlschränke und Mikrowellen zur Verfügung, die dank guter Energieeffizienzklassen weniger Strom verbrauchen“, plant er. „Nutzen unsere Mitarbeiter trotzdem noch private Kaffeemaschinen oder Wasserkocher, müssen sie dafür in Zukunft eine ‚Strompauschale‘ zahlen“, erklärt der Fachbereichsleiter für Zentrale Dienste.

Kein neues Mobiliar

Auch sonst hat man versucht Geld zu sparen: Einen Sonnenschutz an den Fenstern gibt es nur dort, wo auch wirklich kräftig die Sonne scheint. Defekte Bürotüren und Einbauschränke wurden nur ausgebessert oder aufbereitet, Mobiliar nur dann ersetzt, wenn es sich nicht mehr reparieren ließ. 

Pressekontakt: Anne-Kathrin Lappe, Telefon: 0 23 66 / 303 180, E-Mail: a.lappe@herten.de



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Rathausumbau - 01/2012