Schülerinnen und Schüler erinnern an den Holocaust

30.01.2012 | Herten

Gedenktag mit Bürgermeister im Glashaus

„Dass Auschwitz nicht noch einmal sei!“ Bürgermeister Dr. Uli Paetzel bringt es auf den Punkt. Auch in diesem Jahr hat er am Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus am Freitag, 27. Januar, im Glashaus teilgenommen. Mit knapp 300 Schülerinnen und Schülern der weiterführenden Schulen gedachte er der Opfer, die unter dem nationalsozialistischen Regime verschleppt, entrechtet, gefoltert und getötet wurden.

Seit 2006 nimmt Herten am bundesweiten Gedenktag teil, im Jahr 2007 gestaltete erstmals eine weiterführende Schule die Veranstaltung. Diesmal erarbeiteten Schüler des Städtischen Gymnasiums das Programm, welches einerseits die Erinnerung an die Gräueltaten unter der NS-Gewaltherrschaft aufrecht erhalten soll, andererseits aber auch mahnt: Antisemitismus und Fremdenhass sind auch heute noch Thema.

Nicht zuletzt deshalb appellierte Uli Paetzel an die jugendlichen Teilnehmer: „Mir geht es darum, dass auch Schüler sich fragen: In was für einer Gesellschaft leben wir?“ Auch im Jahr 2012 sind noch lange nicht alle Menschen in der persönlichen Lage ihre Meinung frei zu äußern oder ihre Religion frei zu leben. Der Bürgermeister weiß: „Unsere Gesellschaft ist an vielen Stellen ungerecht und unvollkommen.“ Aus diesem Grund müsse man regelmäßig an die vergangenen Taten der Nationalsozialisten erinnern und Lehren daraus ziehen.

Mit Musikstücken und Theaterszenen aus dem antisemitischen Kinderbuch „Der Giftpilz“ haben die Gymnasiasten ein denkwürdiges Programm auf die Glashausbühne gebracht. Darüber hinaus lasen drei Schüler die persönlichen Geschichten jüdischer Zeitzeugen aus Herten vor. Darunter auch die Geschichte von Michael Mendlicki und seiner Familie. Eindrucksvoll und berührend schilderten die Schüler, unter welchen strengen Regeln, menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen, Bestrafungen und Schmerzen die Opfer zu leiden hatten.

Hintergrund:
Der Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus, der Holocaust-Gedenktag, erinnert bundesweit an die Opfer des Nationalsozialismus. Dieser wurde 1996 durch den damaligen Bundespräsidenten Roman Herzog eingeführt. Die Wahl fiel auf ein Datum, das symbolisch für den Mord an Millionen Unschuldiger steht: Am 27. Januar 1945 sind die letzten Überlebenden des Konzentrationslagers Auschwitz befreit worden.

Pressekontakt: Pressestelle, Ramona Hoffmann, Telefon (0 23 66) 30 32 27 E-Mail: r.hoffmann@herten.de



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