Ökostrom macht Spaß

Herten - Die Schüler der Klasse 4 c schauen Birgit Kaiser mit großen Augen an. Ein eigenes Kraftwerk sollen sie haben? Bei sich zu Hause? Das können sie sich nicht vorstellen. Dann hat die erste Reihe eine Idee: „Ein Fahrrad!“, tönt es durch die Klasse. „Super, genau“, lobt die Gastlehrerin.

Birgit Kaiser von der Deutschen Umweltaktion ist im Auftrag der Hertener Stadtwerke in der Grundschule am Wilhelmsplatz. Im Rahmen der Energieunterrichts-Reihe für vierte Klassen hat sie in diesem Schuljahr alle Hertener Grundschulen besucht. Zum Abschluss ist sie zum Wilhelmsplatz gekommen.

In einer Doppelstunde vermittelt sie den Kindern die Grundlangen der Stromgewinnung. Der Ausgangspunkt ist dabei das Fahrrad: „Jedes Kraftwerk braucht einen Dynamo und ein Rad“, erklärt sie. „Die sind aber viel größer als am Fahrrad und heißen Generator und Turbine.“ Nach und nach lässt sie die Kinder  die Kraftwerks-Komponenten an die Tafel pappen.

Und dann zeigt Birgit Kaiser, wie es „in echt funktioniert“: Im Mini-Kraftwerk feuert sie Grillanzünder an, der das Modell zum Laufen bringt. Freudestrahlend beobachten die Schüler, wie das Rad in Bewegung kommt, der Dampf aus dem Schornstein entweicht und die kleine Laterne zu leuchten beginnt.

Dass Stromerzeugung aus regenerativen Rohstoffen nicht nur besser für die Umwelt ist, sondern auch richtig Spaß machen kann, lernen die aufmerksamen Schüler aber gleich im Anschluss: Mit großem Enthusiasmus pusten sie die kleinen Windräder an, bis die Lämpchen hinter dem winzigen Generator ihr buntes Licht verbreiten.

Nach eineinhalb Stunden sind nicht nur die Kinder begeistert: „Frau Kaiser hat den Stoff wirklich ganz toll rübergebracht“, schwärmt Klassenlehrerin Heike van den Bogard-Nörenberg. „Ich empfehle den Energieunterricht auf jeden Fall im Kollegium weiter.“ Auch die Fachfrau ist angetan: „In Herten habe ich sehr viele aufmerksame und wissbegierige Kinder getroffen“, sagt sie. „Mir hat eine Lehrerin aus dem letzten Jahr erzählt, dass ihre Schüler auch heute noch darauf achten, Energie zu sparen.“ Zum Schluss jeder Doppelstunde nimmt sie den Kindern nämlich das Versprechen ab, nur so viel Strom wie nötig zu verbrauchen.

Der Energieunterricht ist ein Projekt im Hertener Klimakonzept 2020:

Bis zum Jahr 2020 soll der CO2-Ausstoß in Herten um 91 000 Tonnen sinken (Basisjahr: 2006). Mit der Umsetzung des Hertener Klimakonzeptes 2020 wollen die Stadt Herten und die Hertener Stadtwerke dazu ihren Beitrag leisten. Dazu gehört auch, die Bürger zum Mitmachen zu motivieren. Denn Klimaschutz ist eine Gemeinschaftsaufgabe.